Molo [1]

[369] Molo, ein Steindamm, welcher von dem Lande aus in das Meer gebaut wird, um einen zu flachen Hafen, welcher nicht tief genug in das Land geht, dadurch mehr gegen die Winde u. den Wellenschlag zu schützen od. um einen Hafen zu schließen, d.h. das Ein- u. Auslaufen der Schiffe auf einen bestimmten Punkt zu beschränken, wozu strategische od. merkantile Gründe vorliegen können, od. auch um an einer Stelle einen Hafen zu bilden, wo außerdem die Schiffe u. das Meeresufer gar nicht gegen den Wind geschützt wären. Oft führt man auch Steindämme vom Ufer aus in das Meer hinein, um das Ausladen u. Beladen der Schiffe zu erleichtern, so namentlich in Triest. Man fertigt den M. von, mit Steinen gefüllten u. versenkten Kisten, od. auch dadurch, daß man große Steine in das Meer stürzt, wobei man aber dem M. eine sehr sanfte Böschung gibt (wenn nämlich der M. im Grunde des Meeres ungefähr 200 Fuß breit ist, ist er in der Gegend des Wasserspiegels ungefähr 100 u. auf der Kappe 50 Fuß breit); auch stürzt man zur Ausfüllung der Zwischenräume über die Steine Grand u. Kies, bis sich davon eine Decke über den Steinen bildet, wodurch zugleich die an dem M. auslegenden Schiffe gegen Beschädigung geschützt werden. Bei Anlegung des M. wirst man die größten Steine auf die Seeseite, die kleineren auf die Hafenseite. Ehe man das Werk über dem Wasser fortsetzt, müssen sich die Steine ein od. einige Jahre lang gesetzt haben. Zunächst über dem Wasser bekommt der M. gewöhnlich ein Banquet, in welchem mehre starke u. große Steine mit starken, eisernen Ringen eingemauert sind, damit die Schiffe angehängt werden können. Von dem Banquet bis zur Kappe führen an mehren Orten Treppen. Auf der Kappe können nach Erforderniß verschiedene Vertheidigungswerke angelegt werden. Die Bekleidung des M. über dem Wasser ist von Quadern, welche in guten Mörtel gelegt werden. Schon die Alten errichteten M. zur Verbesserung ihrer Häfen.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 11. Altenburg 1860, S. 369.
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