Nürtingen

[162] Nürtingen, 1) Oberamt im württembergischen Schwarzwaldkreise, 3,2 QM.; Ackerbau (Flachs), Schafzucht, Obst u. Wein, Fabrikthätigkeit, Mühlwerke, Mühlsteine; 24,530 Ew.; der Bezirk ist altwürttembergisch; 2) Stadt daselbst, am Neckar; Sitz mehrer Bezirksstellen, Spital, Schullehrerseminar u. Filialschule der Taubstummen- u. Blindenanstalt von Gmünd, Baumwollenspinnerei, Baumwollenwebereien, Leder-, Tuch-, Wollenwaaren- u. Spitzenfabrikation, mechanische Werkstätte, Bleiche; 4500 Ew. – N. war vormals kaiserliche Domäne u. kam im 11. Jahrh. an die Grafen von Achalm, später an die von Urach, Neuffen 1. Teck u. im 13. Jahrh. zum größeren Theil, im 17. Jahrh. aber vollends ganz an Württemberg; das hiesige Schloß (Wittwensitz von sieben württembergischen Herzoginnen u. Gräfinnen) wurde 1165 abgebrochen.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 12. Altenburg 1861, S. 162.
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