Nikopŏli

[958] Nikopŏli, 1) Liwa im europäisch-türkischen Ejalet Widdin, im Norden von der Donau, im Süden vom Balkangebirge begrenzt, ein Theil von Bulgarien; Fluß: die Donau (mit Isker, Wid, Osma u.a.); durch den Balkan gebirgig, fruchtbar, aber schlecht angebaut, bringt Tabak, Flachs, Reis, Wein, viel Holz, Zuchtvieh, Fische; Bevölkerung ziemlich gering, meist Bulgaren; 2) Hauptstadt darin, an der Donau u. den Mündungen der Osma u. (gegenüber) der Aluta, gut befestigt; steinernes. Schloß, mehre Moscheen, griechische u. katholische Kirchen, griechischer Erzbischof, katholischer Bischof, große Gärten; Handel; 12,000 Ew. – N. wurde als Nikopolis vom Kaiser Trajan zum Andenken an einen Sieg über die Dacier gegründet. Bei N. schlug Bajazet am 28. Sept. 1396 ein christliches Heer unter Sigismund.[958] 1598 Sieg des Walachenfürsten Michael über die Türken; 27. Oct. 1811 ward N. von den Russen genommen u. gänzlich zerstört; am 18. Febr. 1829 Zerstörung der türkischen Flotte bei N durch die Russen; 25. Juli 1829 Erstürmung des befestigten Lagers der Türken bei N. durch die Russen unter Gowarow.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 11. Altenburg 1860, S. 958-959.
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