Obŏe

[189] Obŏe (ital. Hoboe, fr. Hautbois), Biasinstrument, aus Buchs- od. Ebenholz, besteht aus drei in einander gezapften Stücken: Ober- od. Kopfstück, Mittelstück (Stiefel) u. Stürze. An dem Ober- u. Mittelstück befinden sich sechs Tonlöcher, von denen das dritte aus zwei neben einander stehenden kleinen Löchern besteht, so wie die zum Behuf der halben Töne, Triller etc. nöthigen Klappen. Die Bohrung des Instruments wird von der Stürze aus nach dem Oberstück nach u. nach enger. Intonirt wird es durch ein Mundstück (Rohr), welches aus zwei Rohrblättchen besteht, welche mit stark gewichstem Zwirn auf ein messingenes Röhrchen gegen einander fest aufgebunden werden, so daß sie eine linsenförmige Öffnung lassen. Beim Spielen wird das Rohr der O. in das obere Ende des Kopfstückes eingezapft u. mit eingeklemmten Lippen etwas in den Mund genommen. Der Umfang der O. erstreckt sich vom eingestrichenen c bis zum dreigestrichenen d, welcher Umfang von Virtuosen um einige Töne vermehrt wird. Die O. d'amōre (O. luongo, fr. H. d'amour), war eine etwas größere u. mit einer engeren Stürze versehene O. von sanfterem u. lieblichem Tone. Vgl. Jos. Sellner, Oboeschule, Wien 1825.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 12. Altenburg 1861, S. 189.
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