[392] Oscillation (v. lat.), 1) eine um einen mittleren Punkt (den Ruhepunkt od. Gleichgewichtspunkt des Körpers) hin- u. hergehende Bewegung, wie sich solche in der Bewegung eines Pendels, in elastischen Vibrationen darlegt. Ein in O. gerathener Körper würde in derselben fortdauernd verharren, wenn nicht durch andere Einwirkung diese Bewegung gehemmt würde, wodurch eher od. später, unter Verminderung der oscillirenden Bewegung, ein Verharren im Gleichgewichtspunkte eintritt. Es geschieht dies bes. durch Friction u. Widerstand des Mittels, innerhalb welches die Bewegung erfolgt. Erfahrungsmäßig stehen mit gewissen O-en Sinneswahrnehmungen in Verbindung, bei denen nicht die einzelnen Bewegungen zunächst selbst, sondern die regelmäßige Wiederkehr derselben empfunden wird, u. die sich daher je nach der Dauer jeder Schwingung unterscheiden. Dies ist namentlich bei Entstehung von Schall u. Tönen der Fall, welche auf O. von festen elastischen od. flüssigen Körpern, letztere bes. in Gasform, beruhen. Ebenso beruhen ohne Zweifel die Erscheinungen des Lichts auf O-en eines[392] seinen, alle Körper durchdringenden Äthers, des Lichtäthers; oscillatorische Bewegungen finden auch im belebten Körper statt; besonders sind die unter äußerer Einwirkung von Elektricität u. Licht angeregten O-en in frisch gelassenem Blute merkwürdig, ebenso die wellenartigen Bewegungen des Herzens eines lebendig geöffneten Thieres im Eintreten des Sterbens, die zuckenden Bewegungen der Muskeln in gewissen Schwächezuständen, die oscillatorischen Bewegungen auf den Schleimhäuten des animalischen Körpers; vgl. Wimperbewegung. 2) (Akustik), s. Schwingung.