Pellicānus

[790] Pellicānus (eigentlich Kürschner), Konrad, geb. 8. Jan. 1478 zu Ruffach im Elsaß, wurde 1483 Franciscaner, erhielt 1501 die Priesterweihe, wurde 1502 Lehrer der Theologie im Franciscanerkloster zu Basel, 1508 wieder in Ruffach u. 1511 Guardian des Franciscanerklosters zu Pforzheim; er begleitete seit 1514 den Provincial Kaspar Satzger auf seiner Visitationsreise in Süddeutschland u. Tyrol u. 1517 nach Rom; 1519 kehrte er in seine Stellung nach Basel zurück. Hier begann P. Luthers Reformationswerk zu fördern u. sammelte sogar dessen Schriften 1520. Deshalb sollte er 1523 versetzt werden, aber der Magistrat machte ihn mit Öcolampadius zum Lehrer der Theologie an der Universität; 1527 ging er als Professor des Hebräischen nach Zürich, wo er auch die Kutte ablegte, sich verheirathete u. 1556 starb. Er schr. u.a.: Commentarii bibliorum, Zür. 1532–35, 5 Bde., Fol.; Index bibliorum, ebd. 1537, Fol.; Commentarii in IV Ev. et Act. Apost., ebd. 1537, Fol.; Comm. in omnes Apostol. epistol., ebd. 1739, Fol.; Hebräische Grammatik u. Lexikon; übersetzte das Alte Testament aus dem Chaldäischen, die Targums über den Pentateuch u. mehre Tractate des Talmud ins Lateinische u. machte Indices zu dem Hieronhmus u. Plinius bei Froben.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 12. Altenburg 1861, S. 790.
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