Petit [2]

[912] Petit (spr. Pith), 1) François Poursour du P., geb. 1664 in Paris, studirte Chirurgie, diente während des Krieges in Flandern in verschiedenen Hospitälern, kam 1679 nach Paris zurück, machte den Spanischen Successionskrieg als französischer Oberfeldwundarzt mit u. fixirte sich 1713 in Paris, wo er 1741 starb. Sein Hauptsach waren Augenoperationen. 2) Jean Louis, geb. 1674 in Paris; war 1697 Chirurgien aide-major am Hospital zu Tournay, kam 1700 nach Paris zurück, wo er Unterricht gab u. 1731 Director der königlichen Akademie wurde. Das Vertrauen zu ihm war so groß, daß er 1726 vom König von Spanien zu Hülfe gerufen u. vom König von Preußen 1744 mit der Sendung französischer Chirurgen beauftragt wurde, denen dann die ersten Stellen in der preuß. Armee u. den Hospitälern verliehen wurden; er st. 1760 u. schr.: L'art de guérir les maladies des os, Par. 1705, Leyd. 1709 (deutsch Dresd. 1711); Traité des maladies des os, Par. 1723, 1735, 1746, 2 Bde. (deutsch, Berl. 1743); Traité des maladies chir. et des opérations, qui leur conviennent, Par. 1774–90, 3 Bde. 3) Antoine, geb. 1718 zu Orleans im Departement Loiret, prakticirte seit 1746 in Paris als Arzt, wurde 1768 Inspector sämmtlicher französischer Militärspitäler u. 1769 Professor der Anatomie; 1776 legte er seine Stellen nieder, zog sich aufs Land zurück u. st. 1794 in Olivet bei Orleans. Er schr. u.a.: Recueil des pièces concernant les naissances tardives, Par. 1766, 2 Bde.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 12. Altenburg 1861, S. 912.
Lizenz:
Faksimiles:
Kategorien: