[926] Pfahlgraben, 1) (Pohl- od. Pahlgraben), römische Verschanzungslinie in Germanien gegen deutsche Völker, bes. gegen die Chatten, von der noch Spuren übrig sind, zur Deckung der Decumatischen Völker, meist aus Kaiser Hadrians Zeiten; bestand aus tief eingesenkten Pfählen mit dazwischen eingelegtem Flechtwerk u. aus hier u. da errichteten Thürmen u. Standlagern. Dieser Wall begann auf der Höhe bei Neuwied, tief über einen Theil des Taunus bis gegen Homburg, dann neben Friedburg, Butzbach bis nach Grüningen fort u. neigte sich südlich nach dem Main. Zur weiteren Sicherung ihrer Decumatischen Felder legten die Römer später, bes. unter Kaiser Probus, jene große Pfahlhecke (Limes Romanus) an, welche von Obernburg am Main durch den Odenwald nach dem Neckar u. von da, unter dem Volksnamen der Teufelsmauer, bis nach Pföring an der Donau ging. Die nicht durch einen Grenzwall geschützten Strecken fanden einen Schutz in einzelnen Castellen, von denen auch noch Spuren vorhanden sind; vgl. Decumates agri; 2) (Befestigungsk.), s. Pfahlwerk.