[77] Philoxĕnos, 1) P. aus Kythera, geb. 435 v. Chr., lebte meist am Hofe des älteren Dionysios in Syrakus u. wurde wegen seiner Freimüthigkeit von dem Tyrannen ins Gefängniß geworfen; er zog dann an verschiedenen Orten Griechenlands, Italiens, Siciliens u. Kleinasiens umher u. st. 380; er schr.: Dithyramben (Bruchstücke gesammelt von Bippart, Lpz. 1843, u. von Schmidt in Diatribe in dithyrambum, Berl. 1845); vgl. Wyttenbach, De Philoxenis. 2) (Xenaias), geb. zu Tahal in Susiana, Monophysit im 5. u. 6. Jahrh. n.Chr., stritt mit Peter Fullo für die Monophysiten gegen die Nestorianer u. wurde 485 Bischof von Hierapolis, wobei er den Namen P. erhielt; als zelotischer Monophysit ließ er auf dem Concil in Sidonia den Bischof Flavianus 512 absetzen u. berief 515 ein neues Concil nach Constantinopel, wurde aber vom Kaiser Justinus 518 entsetzt u. nach Philippopel, dann nach Gangra verwiesen, wo man ihn 522 im Rauch ersticken ließ. Fragmente seiner Schriften im 2. Bd. von Assemanni's Bibliotheca orientalis. An der Stelle der freieren Peschito ließ P. durch seinen Chorbischof Polykarpos das N. T. wörtlich ins Syrische übersetzen, daher heißt diese die Philoxenianische Übersetzung, herausgeg. von White, Oxf. 17781803, 4 Bde. 3) Griechischer Grammatiker des 5. u. 6. Jahrh., schr. ein griechisch lateinisches Glossar, herausgeg. von Stephanus, Par. 1573, Fol., von Bon. Vulcanius u. Labbäus mit Kyrillos.