[215] Plotīnos, aus Lykopolis in Ägypten, geb. 205 n.Chr., Neuplatoniker, Schüler des Ammonios Sakkas in Alexandrien, machte dann Reisen durch Persien u. Indien, lehrte hierauf 26 Jahre die neuplatonische Lehre in Rom u. lebte zuletzt in Campanien, wo er einen Staat nach platonischen Ideen gründen wollte, aber vor der Handanlegung auf einem Landgute dort starb. Seine Lehre war ein mystisch-allegorisches Gemisch griechischer, orientalischer, ägyptischer u. jüdisch-christlicher Philosopheme. Seine Schriften, welche sein Schüler Porphyrios in sechs Enneaden (Abschnitte), jede neun Bücher begreifend, theilte, ihre Schreibart zu verbessern suchte u. deshalb viele Zusätze machte, enthalten moralische, physikalische, kosmologische, psychologische u. Abhandlungen vermischten Inhalts. Auch sein Schüler Eustachios bearbeitete seine Schriften, herausgeg. lateinisch, Bas. 1580, Fol., 1615; griechisch von Creuzer, Oxford 1835, 3 Bde.; deutsch von Engelhardt, Erlangen 1820; französisch von Boualet, Par. 185961, 3 Bde.; einzeln Περὶ ἀρχῆς, herausgegeben von Grimm, Lpz. 1788; Περὶ τοῦ καλοῦ, von Creuzer, Heidelb. 1814; Περὶ εἱμαρμένης, von Orelli, Zürich 1824; Πρὸς τοὺς Γνωστικούς, von Heigk, Regensb. 1833, letztere nebst Περὶ ἀρετῶν, von Kirchhoff, Berl. 1847.