Engelhardt

[697] Engelhardt, 1) Karl August (pseudonym Richard Roos), geb. 1768 in Dresden, studirte seit 1786 in Wittenberg, privatisirte dann in Dresden, wurde 1805 Accessist bei der königlichen Bibliothek, 1810 Adjunct des Archivars bei der Geheimen Kriegskanzlei, 1831 Kriegsministerialarchivar u. Secretär u. st. 1834. Er schr.: Malerische Reisen durch Sachsen, Dresd. 1791; Reise durch Italien, ebd. 1794, 4 Bde.; Originalzüge aus dem Charakter eines englischen Sonderlings, Lpz. 1796; Erdmann (Erzählung), ebd. 1800, 3 Bde.; Geschichte der chur- u. herzoglich sächsischen Lande, Dresd. 1802 f., 2 Bde.; Beiträge zu einer Schaubühne für die Jugend, Görl. 1803; Sechs denkwürdige Tage aus dem Leben Napoleons, Dresd. 1807; Tägliche Denkwürdigkeiten aus der sächsischen Geschichte, Dresd. 1809–12, 3 Bde.; Erzählungen, Dresd. 1820, n.A. 1824, 2 Bde.; Bunte Steine, Lpz. 1821, 2 Bde.; Dietrich der Harras, Dresd. 1822; Gedichte, ebd. 1820–34, 3 Bde.; Vaterlandskunde, Lpz. 1824, 8. Aufl. 1842 u.a.m.; mit Merkel Neuer Kinderfreund, Dresd. 1797–1814, 12 Bde.; vollendete Merkels Erdbeschreibung von Sachsen u. gab die 3. Ausg. davon, Dresd. 1804–11, 9 Bde., heraus. 2) Friedrich Bernhard E., geb. 1768 in Landsberg an der Warthe, widmete sich dem Bausache u. wurde 1787 Forstconducteur bei der Pommerschen Kriegs- u. Domänenkammer u. 1789 Landbaumeister in Bromberg u. mit der Inspection der Land- u. Wasserbauten, 1796 mit den topographischen Vermessungen von Litthauen, Ost- u. Westpreußen u. dem Netzdistrict beauftragt; 1797 wurde er Baudirector zu Plock, 1801 Kriegs- u. Domänenrath u. 1810 als Geheimer Regierungsrath dem Statistischen Bureau in Berlin zur Leitung der topographischen Arbeiten überwiesen, wo er Mitbegründer der Geographischen Gesellschaft war u. am 9. Mai 1854 starb. Hauptwerke: Die Generalkarte vom preußischen Staate, im Maßstabe von 1 : 600,000 (die Grundlage aller zum Gebrauche des großen Publicums erschienenen Generalkarten vom preußischen Staate), Karten der Regierungsbezirke Potsdam, Frankfurt u. Pommern, eine große Karte des jetzigen Königreichs Polen in 23 Blättern; Der Flächenraum der einzelnen Staaten in Europa u. der übrigen Länder auf der Erde, Berl. 1853. 3) Christian Moritz von E., geb. 1779 zu Wiese in Esthland; wurde 1820 Professor der Mineralogie in Dorpat, hierauf Director des Lyceums in Zarskoje Selo, dann Staatsrath in Petersburg u. st. 1842. Er schr.: Reise in die Krim u. den Kaukasus (mit Friedr. Parrot), 2 Thle., Berl. 1815; Herras von Landsberg, Äbtissin in Hohenberg im Elsaß, u. ihr Werk: Hortus deliciarum, Stuttg. 1819; Wanderungen durch die Vogesen, Strasb. 1821; mit Karl von Raumer: Geognostische Umrisse von Frankreich, Großbritannien, einem Theile Deutschlands u. Italiens, ebd. 1815; Umrisse einer mineralogischen Geographie von Frankreich etc., ebd. 1815; Zur Mineralienkunde, Dorp. 1823. 4) Johann Georg Veit, geb. 1791 in Neustadt an der Aisch im Fürstenthum Baireuth, wurde 1816 Diakonus in Erlangen, habilliirte sich 1820 an der dasigen Universität, wurde 1823 Professor der Theologie, Universitätsprediger u. erster Director des Homiletischen Seminars u. st. 13. Sept. 1855. Er übersetzte den Plotinos, 2 Abth., Erl. 1820 bis 1823; Dionysios Areopagita, Sulzb. 1823, 2 Thle.; schr.: Geijers Urgeschichte von Schweden, Sulzb. 1826; Handbuch der Kirchengeschichte, Erl. 1833–36, 4 Bde.; Kirchengeschichtliche Abhandlungen, ebd. 1832; Dogmengeschichte, Neust. 1839, 2 Thle. 5) Magdalena Philippine, s. Gatterer 2).

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 5. Altenburg 1858, S. 697.
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