[222] Po, 1) (sonst Padus), Italiens Hauptfluß, einer der wenigen Europas, welche nach Morgen zu laufen; entspringt auf dem Monte Viso in den Cottischen Alpen, auf der Grenze von Piemont u. Frankreich, wird bald schiffbar, durchfließt Piemont u. bildete dann bis in die neueste Zeit die Grenze zwischen der Lombardei u. Venetien einerseits u. Parma, Modena u. dem Kirchenstaate andererseits; er hat, wenigstens in seinem späteren Laufe, wenig Fall (4 Fuß 71/2 Zoll auf eine Meile) u. niedrige Ufer, daher er starke Überschwemmungen (gegen welche kostbare Dämme aufgeführt sind) u. weitläufige Moräste verursacht. Bei Seravalle unterhalb Crespino theilt er sich in zwei Hauptarme, den P. di Maestra, den nördlichen u. bedeutenderen, u. in den südlichern, zwar kleineren, aber besuchteren P. di Goro. Das Land zwischen beiden Hauptmündungen ist von Nebenarmen des Po di Maestradurchschnitten, wie Po della Tolle, Gnocco, Volano u.a. Der Po fällt nach einem Laufe von 90 (95) Meilen durch sumpfige Gegend ins Adriatische Meer. Die bedeutenderen Nebenflüsse sind links: Clusone, Lemina, Sangone, Dora Ripaira, Stura, Orco, Dora Baltea, Sesia, Agogna, Ticino Olonna, Lambro, Adda, Oglio u. Mincio; rechts: Varaita, Maira, Meletta, Banna, Tanaro, Scrivia, Curone, Staffora, Tidone, Trebbia, Nure, Taro, Enza, Secchia, Panaro. Bei Ferrara ist der Poatello di Primaro (Poatello di Marara) aus dem Po di Volano geleitet u. bei Traghetto mit dem Reno verbunden, worauf er Po di Primaro heißt u. bei Primaro in das Adriatische Meer mündet. Sein Gebiet, welches fast ganz Oberitalien u. einen kleinen Theil von der Schweiz umfaßt, beträgt 1468 QM. Nach ihm waren benannt im Königreiche Italien 2) das Departement des Ober-Po (Alto Po), zwischen dem Po u. Oglio u. e. a., 49,33 QM., 327,000 Ew.; Hauptstadt Cremona; u. das Departementdes Unter-Po (Basso Po), die jetzige Delegation Ferrara, 79,67 QM., 230,000 Ew.; Hauptstadt Ferrara; 3) Inselgruppe, so v.w. Bo 2).