Röer

[222] Röer, Hans Heinrich Eduard, geb. 1805 in Braunschweig, studirte in Königsberg Philosophie, später in Jena noch Medicin, ging 1938 als Missionär nach Ostindien, gab dieses Amt aber bald auf u. begann dort das Studium der Orientalischen Sprachen, namentlich des Sanskrit. Er wurde 1841 Bibliothekar u. 1846 Mitsecretär der Asiatischen Gesellschaft von Bengalen in Calcutta u. schr.: De Spinozae systematis principiis, Berl. 1832; Über Herbarts Methode der Beziehungen, Braunschweig 1834; Über das speculative Denken in seiner Fortbewegung zur Idee, Berl. 1837. In Indien begründete er die Bibliotheca Indica, 1846 ff., welche viele Beiträge u. Übersetzungen philosophischer Werke der Hindus (z.B. des Brihad-Aranyaka) von ihm enthält; überhaupt hat er das Verdienst, die Philosophie der Hindus zum richtigen Verständniß in Europa gebracht zu haben; er gab heraus den Uttara-Naishadha, die Brahmá-Sutra mit Cankaras Commentar u. Govinda Anandas Glosse, die Taittariya. – Sanhita mit Sayana's Commentar; den Sarva-Darçana-Sangraha; übersetzte auch einige von Ch. Lamb's Tales from Shakespeare ins Bengalische, 1853.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 14. Altenburg 1862, S. 222.
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