Sesămum

[905] Sesămum (S. L.), Pflanzengattung aus der Familie der Bignoniaceae-Sesameae, 14. Kl. 2. Ordn. L. Arten: S. orientale (Sesam, Kunschut), in Ceylon, Ägypten, Malabar, wird daselbst u. in Ostindien, Syrien, Griechenland, Amerika häufig des eiförmigen, gelben Samens wegen angebaut, welcher theils wie Reis od. Hirse zubereitet, theils mit andern Substanzen vermischt, geröstet, mit Zucker od. Honig genossen, theils zu Öl benutzt wird (s. Sesamöl). Schon die alten Athener liebten ein Gericht aus gerösteten u. zerstampften u. mit Honig gemischten Sesamkörnern (Sesăme, Sesămis) u. reichten es bes. den zur Hochzeit kommenden Gästen; auch buk man die Körner in Brod u. Kuchen (Sesamītes), od. bestreute letztern damit. Die Pflanze wird jetzt auch in Rußland, dem Banat u. Deutschland angebaut, ist aber gegen Frost u. Regen sehr empfindlich, verlangt ein gemäßigtes Klima, einen gut gedüngten, wohl bearbeiteten, fetten, lockern, mehr feuchten als trockenen Boden u. wird im Mai od. Anfang Juni dünn gesäet; wenn die Pflanzen, welche vom Ungeziefer viel zu leiden haben, 10–12 Zoll hoch sind, werden sie wie der Tabak behackt u. zu Michaelis wie der Lein geerntet. S. indicum (Orindo-Sesam, Vanglo), in Indien, mit kleinen schwarzen Samen, auf gleiche Weise wie die vorige cultivirt u. benutzt.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 15. Altenburg 1862, S. 905.
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