[655] Stachys (S. L., Andorn, Ziest), Pflanzengattung aus der Familie der Labiatae-Stachydeae-Lamieae, 14. Kl. 1. Ordn. L.; Staubgefäße genähert unter der Oberlippe gleichlaufend, nach dem Verblühen zusammengedreht; Oberlippe concav, der Mittellappen der Unterlippe verkehrt herzförmig od. eirund; eine Haarleiste in der Blumenkronenröhre; Nüßchen abgerundet stumpf; Blüthen purpurroth od. gelblichweiß; Arten: S. alpina, in Sibirien; S-germanica (Wolliger deutscher Bergandorn), in Deutschland auf Alpen u. Bergen, mit weißfilzigem Stängel u. Blättern, sonst als Herba stachydis s. Marrubii agretis officinell, so wie S. coccinea, mit großen, scharlachrothen, in Quirlen stehenden Blumen, in Chile heimisch, als Zierpflanzen cultivirt. S. recta (Roßmünze), mit viereckigem, aufsteigendem Stängel, herzförmig-elliptischen rauhen Blättern, blaßgelben, roth punktirten Blüthen, angenehm gewürzhaftem Geruch, an steinigen, sonnigen Berghängen, unter dem Volke gegen das Berufen der Kinder (daher auch Berufskraut genannt) u. als gewürzhaftes Badekraut in Gebrauch u. sonst als Herba sideritis officinell; S. palustris (Wasserandorn), übelriechend, mit aufrechtem Stängel, herzförmig-lanzettförmigen, halbumfassenden Blättern, purpurfarbenen, weißgefleckten Blüthen, knolligen, mehligen, wohlschmeckenden, gekocht u. unter das Brod gebacken genießbaren Wurzeln, an Gewässern, auf Äckern. Das Kraut vordem als Herba stachydis aquaticae s. marrubii aquatici in medicinischem Gebrauch. S. sylvatica (Stinkender Waldandorn), übelriechend, mit herzförmigen, gekerbten, langgespitzten zottigen Blättern, dunkel purpurrothen Blüthen, ehedem als Herba galeopsidis, s. urticae inertis foetidissimae, s. larnii sylvatici foetidi gegen Nervenkrankheiten in Gebrauch. S. arvensis (Kleiner Andorn), mit herzförmigen stumpfen Blättern, gelben od. röthlichen Blumen, so wie S. annua (Ackerandorn), mit runzlichen, eiförmigen, länglichen u. lanzettförmigen, blaßgelben Blumen, Äckern, Wiesen.