Statīv

[707] Statīv (v. lat.), 1) ein Gestelle; 2) Gestelle, durch welches man eine bequeme horizontale Unterlage für geometrische Instrumente, bes. für den Meßtisch, bekommt. Dies S. besteht aus einem, meist cylinderförmigen kurzen Stücke, an welches sich drei, ungefähr 2 Ellen lange Füße anschließen, welche nach unten zu schwächer u. unten mit einer eisernen Stachel versehen u. so eingerichtet sind, daß sie mittelst einer Lappenschraube in der Stellung, welche man ihnen nach Erforderniß des Terrains gegeben hat, fest gehalten werden können u. so gearbeitet sind, daß sie zusammen gelegt ein rundes Stück bilden. Oben ist an dem kurzen Cylinderstück eine metallene Scheibe od. ein Ring angebracht, welche mittelst einer Kugel in einer Hülse ruht u. daselbst festgeschraubt werden kann, auch außerdem mit vier Schrauben versehen ist, um nach Maßgabe der Wasserwage eine ganz horizontale Unterlage für das darauf gelegte Meßtischblatt, die Boussole etc. hervorbringen zu können. Künstlicher sind die S-e, wo mittelst Schrauben ohne Ende u. einigen Rädern die Fläche eine horizontale Umdrehung u. auch eine verticale Bewegung erhält u. so nach Belieben gestellt werden kann. 3) Ein Gestelle für größere Fernröhre, Astrolabien u. andere astronomische Instrumente, s.u. Fernrohr.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 16. Altenburg 1863, S. 707.
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