[99] Superfötation (Superimprägnation, v. lat.), Überschwängerung, Überfruchtung, nochmalige Schwängerung nach schon erfolgter Empfängniß mehre Tage, Wochen, nach Einigen selbst Monate nachher bei Thieren mit doppelter Gebärmutter, z.B. Kaninchen, u. auch bei solchen, wo die Gebärmutter in längere od. kürzere Hörner getheilt ist, z.B. Schweinen, weit häufiger als bei Menschen, sehr selten bei Thieren mit einfacher Gebärmutter, wie bei dem Pferde. Einige wollen das Wort S. nur für solche Fälle gelten lassen, wo zwischen den beiden Geburten ein längerer Zwischenraum ist (s. Superföcundation). Man hat die S. beim Menschen bezweifelt, weil sich der Gebärmuttermund nach vollbrachter Empfängniß durch einen Schleimpfropf verschließe, das Ei mit der Gebärmutter bald verwachse u. die Schwangerschaft, selbst die Empfänglichkeit für eine neue Befruchtung aufhebe. Dagegen streiten aber die öfters in der Schwangerschaft auftretende Menstruation u. mehre Erfahrungen, wo Frauen zu gleicher Zeit, od. bald nach einander ein weißes Kind u. einen Mulatten gebaren, od. einen Neger u. einen Mulatten, od., wo ausgetragene Kinder in beträchtlicher Zeit nach einander zur Welt kamen, auch die noch häufigern Fälle, wo auf die Geburt eines unausgebildeten Kindes längere Zeit nachher die eines reisen folgte. Erwiesen ist die S. bei Schwangerschaft außerhalb der Gebärmutter. Man nahm an, daß S. nur bei, wider die Regel doppelter Gebärmutter Statt finden könne, sie ereignet sich jedoch hier sehr selten, weil gewöhnlich dabei, wenn die eine Hälfte der Gebärmutter schwanger wird, die andere meinen verkümmerten, nicht empfängnißfähigen Zustand tritt.