Syagrĭus

[126] Syagrĭus, 1) Sohn des Ägidius, eines römischen Oberbefehlshabers u. Usurpators in Nordwestgallien: er erbte nach seines Vaters Tode Soissons als Patrimonialgut, erweiterte sein Gebiet um Belgica secunda, Rheims, Troyes, Beauvais u. Amiens u. wurde bei den Untertanen beliebt, weil er die Deutsche Sprache in den Gerichten einführte. Von Chlodwig, welchen er angegriffen hatte, 486 bei Soissons geschlagen, floh er zu dem Westgothenkönig Alarich nach Toulouse, wurde aber von diesem an Chlodwig ausgeliefert u. hingerichtet, 2) St. S. Bischof von Autun um 560, wohnte den im 6. Jahrh. in Gallien gehaltenen Synoden bei u. war bei Königen u. Päpsten sehr geehrt; er soll 27. Aug. 600 gestorben sein u. wurde auf einem Concil in Metz heilig gesprochen. 3) S., Gallier aus Albiga, wurde von Chlothar 615 zum Statthalter eines eroberten Theiles von Aquitanien gesetzt u. 625 zum Herzog von Massilia erhoben; er st. 628.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 17. Altenburg 1863, S. 126.
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