[170] Szarvas (spr. Sarwasch), 1) Bezirk des ungarischen Comitats Bekes; 2) Marktflecken darin, an der Körös, über welche eine Brücke führt, Sitz eines Consistoriums Augsburgischer Confession, eines Stuhlrichter-, Steuer- u. Postamts; gräflich Bolzasches Schloß mit Park, lutherische u. römisch-katholische Kirche, evangelisches Gymnasium, Casino, Buchdruckerei, landwirthschaftliche Anstalt; 18,900 Ew., meist Evangelische, welche bes. Acker-, Wein-, Obst-, Gemüsebau treiben. S. war früher Besitzthum der gräflichen Familie Zovard; die alte Burg wurde 1566 von den Türken genommen, aber 1595 von dem Erzherzog Maximilian zurückerobert; 167785 war sie wieder in den Händen der Türken, worauf die [170] Magyaren sie wieder nahmen u. zerstörten. Noch 1685 wurde der Ort selbst verwüstet u. erst seit 1722 wieder von evangelischen Slawen bevölkert, worauf er 1731 das Marktrecht erhielt.