Tecklenburg

[315] Tecklenburg, 1) sonst Grafschaft im Westfälischen Kreise; 6 QM., 18,000 Ew.; von den Bisthümern Osnabrück u. Münster umschlossen; Flachs- u. Hanfbau u. Leinweberei. Als die Grafen von T. 1556 ausstarben, fiel die Grafschaft an die Grafen von Bentheim mit der damit verbundenen Reichs- u. Kreisstimme; diese traten 1699 das Schloß u. drei Viertheile der Grafschaft an die Grafen von Solms-Braunfels ab, welche 1707 ihre Rechte an den König von Preußen verkauften, welcher wegen derselben Sitz u. Stimme im Westfälischen Reichsgrafencollegium hatte. 1810 kam sie an das Großherzogthum Berg (Emsdepartement) u. alsbald zu dem Departement Oberems des französischen Kaiserthums; 1814 kehrte T. an Preußen zurück u. macht jetzt einen Bestandtheil des Tecklenburger Kreises; 2) Kreis des preußischen Regierungsbezirks Münster; 13 QM., 46,000 Ew.; 3) Kreisstadt darin, am Teutoburger Walde; Sitz des Landrathsamts u. Kreisgerichts, Superintendentur, Post, 2 evangelische Kirchen, Burgruine, gräflich Tecklenburgisches Erbbegräbniß, Fabrikation von Leinwand, Baumwollzeug, Tabak, Garn, Bierbrauerei; 1150 Ew.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 17. Altenburg 1863, S. 315.
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