Träumerei

[771] Träumerei, die zur Gewohnheit gewordene Neigung den gerade jetzt vorhandenen, die Einbildungskraft lebhaft beschäftigenden Vorstellungen dergestalt nachzuhängen, daß man darüber das praktisch Nothwendige vernachlässigt u. vergißt. Träumerische Menschen sind das gerade Gegentheil von pünktlichen Geschäftsleuten, deren Aufmerksamkeit jederzeit auf den Zusammenhang dessen, was ihnen obliegt, fixirt ist. Die T. ist entweder Ausdruck einer vorherrschend phantasirenden Gedankenverbindung, welche sich um die Wirklichkeit nicht kümmert, od. eines hohen Grades von Zerstreutheit, welche fortwährend in Gefahr ist den Zusammenhang des Denkens u. Handelns zu verlieren.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 17. Altenburg 1863, S. 771.
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