[305] Uruski, ein der Katholischen Confession folgendes, aus Rothrußland stammendes, früher Woryski genanntes, in Polen, Galizien u. Rußland begütertes, 1844 in den österreichischen u. 1854 in den polnischen Grafenstand erhobenes Geschlecht. Es führt seine Abstammung bis auf Huid zurück, welcher im 13. Jahrh. lebte u. mit einer Prinzessin aus dem Rurikschen Hause vermählt war; der nächste Stammvater ist Olechno (Alexander), welcher in Urkunden des 16. Jahrh. genannt wird; seine Nachkommen theilten sich in mehre Linien; der Stammvater der gräflichen Linie in Galizien ist Martin, dessen dritter u. jüngster Enkel, Matthias, 1782 nach der Theilung Polens in die galizischen Adelsmatrikel eingetragen wurde. 1) Cajetan, Sohn des Matthias, war 1809, während der französisch-polnischen Regierung in Galizien, Präsident der Lemberger Regierungscommission, wurde 1817 Landessilberunterkämmerer in Galizien u. starb 1827; jetziger Chef: 2) Graf Severin, Sohn des Vor., geb. 1. Juni 1817, wurde 1844 in den österreichischen u. 1854 in den polnischen Grafenstand erhoben. Er machte sich durch industrielle Unternehmungen auf seinen zahlreichen Gütern um das Wohl Galiziens sehr verdient u. errichtete auch 1846 in Warschau einen Bazar mit großen Gartenanlagen, daher das Stadtviertel dort nach ihm Sewerynow genannt worden ist. Er ist seit 1842 mit Ermanzie geb. Gräfin von Tiesenhausen vermählt, durch welche er einen großen Theil der Tiesenhausenschen Stammgüter in Lithauen erbte.