[641] Vogelbauer (Käfig), Behältniß zum Aufenthaltsort für Stubenvögel. Sie sind der Größe u. dem Naturell der verschiedenen Vögel gemäß auf verschiedene Weise eingerichtet u. bestehen aus einem Gitterwerk von Holz od. Draht. Die hölzernen werden von Korbmachern, Tischlern u. unzünftigen Personen, die aus Draht bestehenden von den Nadlern verfertigt. Die Lerchenbauer sind länger als hoch u. breit; die Nachtigallenbauer sind auch länger als hoch, aber doch so hoch, daß ein Paar Sprossen darin angebracht werden können, auf welche sich der Vogel fetzt; an einer Seite derselben sind zwei Dreher angebracht, in welchen das Freß- u. Saufnäpfchen steht; die Kanarienbau er sind meist rund u. glockenförmig (Glockenbauer) u. so eingerichtet, daß sie in der Schwebe aufgehängt werden können; die Wachtelbauer sind aus dünnen Bretern zusammengefügt, in welche nur kleine Öffnungen, oft in Gestalt der Fenster, eingeschnitten sind; die Papagaienbauer sind von starkem Messingdrähte u. ebenfalls Glockenbauer. Ist ein derartiges Behältniß von der Größe, daß mehre Abtheilungen für verschiedene Vögel in einem Räume darin Platz haben, so heißt es ein Vogelhaus (Volière). In Kunstgärten baut man auch kleine Gebäude zu diesem Behufe (s. Ornithon) od. richtet ein Gemach eines Gartenhauses dazu ein, dessen vordere ins Freie gehende Seite offen u. mit einem Drahtgitter versehen ist. Sind große V. od. Vogelhäuser dazu eingerichtet u. bestimmt, daß Vögel das Brutgeschäft darin verrichten können, so heißen sie Vogelhecken.