Wad [2]

[733] Wad (Manganschaum, Braunsteinschaum, Acerdese), ein Manganerz, welches wesentlich aus Manganoxyd, Eisenoxyd u. Wasser besteht; nicht krystallinisch; rußbraun, beinschwarz, pechschwarz; undurchsichtig. Muscheliger W., im Bruch flach muschelig, inwendig wachsartig glänzend od. schimmernd; Härte = 3; sehr spröde; flach nierenförmig, derb, dabei dünnschalig abgesondert, die Schalen stark zerborsten, als Überzug; die äußeren u. Absonderungsflächen gewöhnlich glatt u. glänzend. Ochriger W., in Pulverform, gewöhnlich etwas zusammengebacken, an sich matt, auf dem Striche etwas glänzend, stark abfärbend; specifisches Gewicht = 3,024; derb, auf der Lagerstätte zuweilen als Guhr; eingesprengt als Anflug, dendritisch. Das W. bildet sich durch gemeinschaftliche Zersetzung von Mangan- u. Eisenspath; es erzeugt sich in Gesteinen, wie z.B. in manchen Kalksteinen, welche einen Gehalt an Mangan- u. Eisenspath besitzen u. bildet in solchen oft Massendendriten; es sondert sich aus dem Wasser ab, welches durch Vermittelung von Kohlensäure kohlensaures Eisen- u. Manganoxydul aus Gebirgsmassen in sich aufnahm. Das W. gehört zu den Mineralkörpern, welche die Verwitterungsrinde der Gebirgsarten färben, hin u. wieder macht es auch einen Gemengtheil des lockeren Bodens aus. Das ochrige W. hat die Eigenschaft, mit Leinöl gemengt sich bis zur Selbstentzündung zu erhitzen. Man benutzt es zuweilen als Ölfarbe zum Anstrich von Schiffen etc., auch bei der Glasfabrikation zur Färbung der Töpferglasuren, zum Abdruck von Kupferstichen auf Thonwaare, zur Färbung der Seife. Das W. ist ein sehr verbreitetes aber nirgends häufiges Mineral; ausgezeichnet findet es sich am Iberg bei Grund am Harz, am Thüringer Wald, Westerwald, Kärnten, in Derbyshire.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 18. Altenburg 1864, S. 733.
Lizenz:
Faksimiles:
Kategorien:
Ähnliche Einträge in anderen Lexika