Wanderameise

[839] Wanderameise (Atta cephalotes, Formica cephalotes, Hundskopfameise), Art aus der Ameisengattung Atta Fabr. (welche sich durch kurze Taster u. [die Geschlechtslosen] durch dicken Kopf auszeichnet), hat an dem Kopfe zwei, an der Brust vier Dornen, ist braun, von der Größe einer kleinen Wespe (das Weibchen 1 Zoll, die Arbeiter 1/2 Zoll), lebt in Südamerika, baut sich dort Wohnungen (Ameisenhaufen) von drei Ellen Höhe u. Tiefe, wandert alle 3–4 Jahre in großer Gesellschaft, wobei sie die Wohnungen der Menschen, welche ihr oft auf Tage weichen müssen, aufsucht. Sie wird gewöhnlich gern gesehen, weil sie dann alles Ungeziefer, selbst Mäuse u. Ratten, gänzlich vertilgt; dagegen entblättert sie auch oft die schönsten Bäume u. schleppt die Blätter zum Austapezieren in den Haufen, untergräbt auch die Wohnungen. Um über die Gewässer zu kommen, beißt sich eine W. in einen Gegenstand an dem Ufer ein, an sie hält sich die zweite etc. an, bis die letzte am gegenseitigen Ufer ankommt u. sich auch hier festhält. Über diese Brücke wandern die übrigen. Man ißt die W-n.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 18. Altenburg 1864, S. 839.
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