[920] Wasserstandszeiger, 1) bei Flüssen so v. w. Pegel; 2) an Dampfkesseln eine Vorrichtung, welche den Wasserstand im Kessel erkennen läßt; sie verwendet entweder Probir- od. Wasserstandshähne, ob. eine Wasserstandsröhre od. ein Wasserstandsglas. Die Wasserstandshähne, zwei od. drei, sind gewöhnliche Hähne, von denen der eine etwa zwei Zoll Über, der andere zwei Zoll unter dem mittleren Wasserstand im Kessel einmündet; der Wasserstand ist richtig, wenn aus dem erstern Hahn beim Öffnen Dampf, aus dem zweiten Wasser ausströmt, im entgegengesetzten Falle ist zu viel od. zu wenig Wasser im Kessel u. dieser nach Bedarf zu speisen. Die Wasserstandsröhre ist eine oben mit dem Dampfraum, unten mit dem Wasserraume des Kessels in Verbindung gesetzte Glasröhre, in welcher nach dem Gesetz der communicirenden Röhren das Wasser eben so hoch steht als im Kessel. Weniger leicht verstopft sich ein Wasserstandsglas, welches aus einem unten mit dem Wasserraume, oben mit dem Dampfraume verbundenen Messingkasten besteht, welcher an seiner Vorderseite einen mit einer doppelten Glasplatte bedeuten Schlitz hat u. durch diese den Wasserstand erkennen läßt. Will man den Wasserstand auf eine größere Entfernung hin sichtbar machen u. zugleich die Nachtheile bei etwaigem Zerbrechen des Glases umgehen, so bringt man in einem oben auf dem Dampfraume u. unten mit dem Wasserraume in Verbindung stehendes gußeisernes Kästchen an, läßt auf dem Wasserspiegel einen kleinen kolbenförmigen Schwimmer schwimmen, mit welchem ein längeres Stäbchen verbunden ist, welches in eine oben auf dem Kästchen angesetzte, an ihrem oberen Ende geschlossene Glasröhre hineinragt u. hier den Wasserstand auf einer Scala zeigt, da es mit dem Wasser im Kessel steigt u. fällt; zerbricht die Glasröhre, so soll, sich der Schwimmer an die nach ihr führende Öffnung anlegen u. diese verschließen.