Hahn [1]

[848] Hahn, 1) das männliche Huhn (s.d.). Im Alterthum war der H., als stets kampffertig, dem Mars heilig, u. sein Krähen wurde, bes. in Beziehung auf Krieg, für weissagend gehalten. Zugleich aber war er auch dem Apollon (als Sonnengott), dem Äsculap, dem Mercur, auch der Nacht u. den Laren geweiht. Die Griechen opferten, von einer Krankheit genesen, einen Hahn dem Äsculap. Vgl. Hahnenkampf, Hahnengeschrei. Im Wappen soll der H. einen Held im Kriege od. Wachsamkeit bedeuten; er erscheint bebärtet u. bekammt, wenn Bart u. Kamm von anderer Farbe sind als der Kopf, u. schreitend, u. seine Federn sind ein gewöhnlicher Helmschmuck, wo sie an der oberen Spitze, welche nicht überfällt, wie bei den Straußfedern, erkannt werden. In der Französischen Revolution setzte man zuerst statt der Insignien des Bourbonischen Königthums den H. auf die Heeresfahnen Napoleon I. ersetzte ihn durch den Adler, den aber die Restauration wieder abschaffte. 1830 nach der Julirevolution wurde der H. auf den Kriegsfahnen wieder hergestellt, aber 1852 durch Napoleon III. abermals abgeschafft u. dafür wieder der Adler eingesetzt. Daß der H. als das Symbol von Frankreich gilt, wurde wohl durch die Doppelsinnigkeit des lateinischen Wortes (Gallus veranlaßt, welches Hahn u. auch Gallier bedeutet. 2) Auch andere männliche Vögel, so Finkenhahn etc. 3) So v.w. Flügelschnecke dd).

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 7. Altenburg 1859, S. 848.
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