[146] Wetzstein, Stein, woran schneidende Werkzeuge scharf gemacht werden. Zu Sensen u. Sicheln wird ein ganz seiner u. fester Sandstein gebraucht, welcher sonst vorwiegend aus Steyermark kam u. von den Wetzsteinleuten, welche hierin Fröhner für ihre Gutsherren waren, zum Verkauf herumgetragen wurde. Zu feineren Gegenständen, z.B. Messern, wird der Wetzschiefer gebraucht. Die W-e kommen nicht allein aus Steyermark, sondern auch aus Thüringen, Tyrol, Baireuth u.a. O., die besten aus der Levante; die feinsten heißen Wetzschalen u. werden beim Wetzen od. Schleifen der Stahlarbeiten nicht mit Wasser (Wassersteine), sondern mit Öl (Ölsteine) benetzt. Von den künstlichen W-en bestehen die von Wedel erfundenen aus einer Mischung von 2 Theilen Sandeisenstein von Stininglose bei Bamberg, 1 Theil Sandstein von Hellersdorf, 1/2 Thon von Thürheim. Diese Stoffe werden sein gemahlen, gemischt, in Formen gepreßt, getrocknet u. gebrannt. Ähnliche u. vorzügliche W-e wurden auch von Schumacher in Stuttgart hergestellt, ferner von Alb. Röhlt in Gotha (für Messerschärfer u. Sensenwetzer aus echtem Naxosschmirgel mit Harzverbindung); in England u. Amerika stellt man künstliche Wetz- u. Schleifsteine aus Schmirgelpulver (daher Schmirgelräder) u. Kautschuk od. Leinölfirniß od. Schellack her.