Winnebagoes

[270] Winnebagoes (von den Franzosen Puans u. Otchagras [d.i. Stinkindianer], von den Sioux Horaje [d.i. Fischesser] genannt, während sie sich selbst Hochuagohrah [d.i. Forellen-Indianer][270] nennen), ein zum Hauptstamm der Sioux u. zum Unterstamm der Dacotas gehöriger Indianerstamm, früher am Michigan-See, jetzt nach dem Westen über den Mississippi zurückgedrängt, im Staate Iowa. Sie haben sich von den übrigen Sioux gänzlich getrennt; wann dies geschehen, ist nicht gewiß, jedoch schon vor der Ankunft der Franzosen in Canada; bei ihrer Versetzung nach dem Westen betrug ihre Zahl noch 4600 Seelen. Sie zerfallen in mehre Stämme; jeder Stamm muß eine Anzahl Krieger im schlagfertigen Stande halten, jeder Krieger trägt so viel Adlerfedern auf dem Kopfe, als er Feinde erschlagen hat. Jedes Dorf hat zwei Vorsteher, 15 solcher bilden den Rath der Nation, welcher, aber immer Nachts, Berathschlagungen hält, den Ungehorsam aber mit dem Tode bestraft u. auf solche Weise ein aristokratisches Regiment führt. Die W. beschäftigen sich sonst mit Jagd u. Fischerei.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 19. Altenburg 1865, S. 270-271.
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