Wisin

[290] Wisin, Dionysij Iwanowitsch, geb. 1745 in Moskau, studirte daselbst Philosophie u. Sprachwissenschaften, wurde 1762 Sergeant in der Garde, darauf Übersetzer im Auswärtigen Collegium, arbeitete seit 1763 unter dem Minister Grafen N. I. Panin u. trat um diese Zeit zuerst als Dichter auf; erwarb sich bes. durch seine Lustspiele die Gunst des Publicums u. der Kaiserin Katharina II., verletzte aber den Hof durch einen unzeitigen Scherz u. mußte deshalb im Auslande reisen, wobei er bes. Paris besuchte. 1762 kehrte er zurück u. st. 1. Oct. 1792 in Moskau. Er schr. die Lustspiele: Der Brigadier (1764) u. Das Muttersöhnchen (1783), mehre Episteln u. Satiren, Briefe, Reden, seine Bekenntnisse, die Erzählung Kallisthenes u. anderes mehr, übersetzte auch vieles aus dem Deutschen, z.B. Holbergs Fabeln (3. Ausg. Mosk. 1763), u. Französischen, z.B. das Voltaire'sche Trauerspiel Alzire (Mosk. 1786) u. das Gedicht Joseph nach Bitaubé (ebd. 1769). Seine Biographie schrieb der Fürst P. Wjasemsky, Petersb. 1848.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 19. Altenburg 1865, S. 290.
Lizenz:
Faksimiles:
Kategorien:
Ähnliche Einträge in anderen Lexika