Wolfart [2]

[324] Wolfart, Karl Christian, geb. 1778 in Hanau; wurde 1799 Professor der Physik u. Medicin an dem Gymnasium superius daselbst, Mitglied des Collegium medicum u. Brunnenarzt am Wilhelmsbad, prakticirte von Ende 1804 bis 1805 als Arzt in Warschau u. ging dann als Commissarius gegen das Kalte Fieber an die österreichische Grenze; er kehrte 1807 nach Hanau zurück, wurde 1810 Professor an der Universität in Berlin u. war hier einer der ersten von denen, welche den Thierischen [324] Magnetismus, welchen er von Mesmer selbst in Frauenfeld erlernte, rationell behandelten u. praktisch anwendeten. 1813 u. 1814 machte er sich in den Lazarethen sehr verdient. In den folgenden Jahren hatte er viele Streitigkeiten über den Magnetismus u. es begegnete ihm, daß er in dem von ihm errichteten Magnetischen Institut ein Mädchen, welches sich von ihm magnetisch behandeln ließ, schwängerte. Er st. 1832 u. schr.: Über den Genius der Krankheiten, Frankf. a. M. 1801; Formulare od. Lehre der Abfassung von Recepten, ebd. 1803; Über das Wesen des Gelben Fiebers u. seine Behandlungsart, Berl. 1805; Mesmerismus, ebd. 1814; Erläuterungen zum Mesmerismus, ebd. 1815; Grundzüge der Semiotik, ebd. 1818; Der Magnetismus gegen die Stieglitzsche Schrift behauptet, ebd. 1816; Nosologische Therapie, ebd. 1826; Hülfsmittel wider die Indische Seuche, ebd. 1832; u. gab mit Augustin heraus: Das Asklepieion, ebd. 1811–14; allein: Neues Asklepieion, ebd. 1819–24.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 19. Altenburg 1865, S. 324-325.
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