Zündschnur

[731] Zündschnur (Ludelfaden, Stoppine), lockere, baumwollene Faden, deren 3–5 in einem dünnen Teig von Branntwein u. Mehlpulver 24 Stunden lang geweicht, im Schatten getrocknet, durch einen ähnlichen, mit Traganth zäher gemachten, stärkeren Teig gezogen u. nach dem Trocknen auf Breter gewickelt werden. Eine andere Z. besteht ebenfalls aus 5 baumwollenen Faden, welche durch eine geschmolzene Mischung von 8 Thln. Salpeter, 8 Mastix, 4 Colophonium, 4 gelbem Wachs u. 1 Kohlen wiederholt gezogen werden. Beim Gebrauch zündet man sie an u. bläst sie aus, wo sie dann, ohne zu verlöschen, sehr langsam fortbrennen. Sie dienen den Zünder der Granaten u. Bomben zu entzünden, bei Minen, Feuerwerken u. dgl.; vgl. Zünder.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 19. Altenburg 1865, S. 731.
Lizenz:
Faksimiles:
Kategorien:
Ähnliche Einträge in anderen Lexika