Zajonczek

[510] Zajonczek (spr. Sajongtschekk), Joseph, Fürst Z., geb. 1752 in Kaminiec-Podolski, wurde früh Soldat u. war 1784 Oberstlieutenant, that sich auch als Landbote auf dem Reichstage hervor. Er wurde 1793 Oberst, war 1794 ein Waffengefährte Kosciuszkos in dem Kriege gegen Rußland u. wurde Generalmajor; aber da die Polen unterlagen, wanderte er aus u. begab sich nach Galizien, wo er verhaftet u. nach Josephstadt gebracht wurde. Mit Kosciuszko entlassen, ging er nach Paris, wurde Brigadegeneral u. nach Italien geschickt. Hier zeichnete er sich mehrfach aus, begleitete hierauf Bonaparte nach Ägypten u. blieb hier bis zur Räumung dieses Landes, gegen welche er in dem Kriegsrathe[510] vom 28. Aug. 1801 stimmte. 1802 wurde er Divisionsgeneral, befehligte 1805 eine französische Division im Lager bei Boulogne u. bildete 1807 mit Dombrowski die polnische Armee in Polen aus. Als Führer der zweiten Division zeichnete er sich 1809 gegen die Österreicher in Polen aus, befehligte 1812 wieder eine polnische Division im fünften Armeecorps u. verlor beim Übergang über die Beresina ein Bein. In Wilna wurde er gefangen u. nach Kiew transportirt, 1814 aber zum General der Infanterie u. 1815 zum Statthalter von Polen ernannt, während der Großfürst Constantin den Oberbefehl über die Armee führte. 1818 wurde er vom Kaiser Alexander in den Fürstenstand erhoben u. st. 28. Juli 1826. Er schr.: Histoire, de la revolution de Pologne en 1794, Par. 1797.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 19. Altenburg 1865, S. 510-511.
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