[533] Zauberspiegel, 1) ein magischer Spiegel, in welchem der Aberglaube etwas Zukünftiges od. Fernes zu sehen meint, vgl. Erdspiegel; 2) ein Hohlspiegel, welcher das Bild eines davor gebrachten Gegenstandes vor sich schwebend zeigt; von Ath. Kircher erfunden; 3) ein Spiegel, in welchem man Jemand verschiedene fremde Gesichter sehen lassen kann. Man nimmt dazu eine achtseitige [533] Walze, welche so groß ist, daß auf jeder Seite ein in natürlicher Größe gemaltes menschliches Gesicht angebracht werden kann. Die Fläche um das Gesicht wird schwarz angestrichen. Diese Walze bringt man in einem mannshohen Schranke nahe an der Decke so an, daß sie leicht herumgedreht werden kann. Da, wo die Gesichter der Walze sich befinden, ist ein Loch von verhältnißmäßiger Größe in die Decke des Schrankes geschnitten. Über dem Schranke ist ein runder Spiegel so angebracht, daß der, welcher in den Spiegel sieht, nur sein eigenes Gesicht erblickt; wird aber alsdann der Spiegel etwas herabgesenkt, so erblickt man ein ganz fremdes Gesicht, nämlich eines von denen, welche auf der Walze abgebildet sind. Deshalb haben die acht Gesichter auf der Walze ein jedes eine verschiedene Gestalt. Diese Vorrichtung kann zu scherzhafter Unterhaltung, aber auch zu Betrügereien benutzt werden. 4) Eine Taschenspielermaschine, in Gestalt eines runden Tisches, auf welcher ein Monument steht, welches den eigentlichen Z. enthält; von I. C. Gutle in Nürnberg 1792 bekannt gemacht. Dieser Z. gewährt über 100 Veränderungen u. mehr als 70 Einsätze. Er berechnet insgeheim gewählte Zahlen, schließt vorgelegte Rechnungen, erräth Kartenkünste, Räthsel etc., vgl. Zauberuhr.