[308] Moskau-Kiew-Woronesher E.-G.1 Während die Kiew-Woronesher E.-G. über den Bau einer Bahn von Brjänsk-Ljgow verhandelte, wozu die Genehmigung im Jahre 1893 erteilt wurde, knüpfte sie weitere Verhandlungen zur Vergrößerung ihres Eisenbahnnetzes an durch Bau der Bahnen: Brjänsk-Moskau, Marmyshi-Livny, Snytkino-Kolpny und Pirjätin-Krasnoje. Ferner sollte ihr der Umbau der schmalspurigen Staatsbahn Livny-Werchowje in russische Normalspur übertragen und sie ihr sodann verpachtet werden. Als Gegenleistung sollte der Staat an dem Reingewinn des Gesamtunternehmens auf folgender Grundlage teilnehmen: von dem Reingewinn erhält zunächst eine jede Aktie der Kiew-Woronesher Bahn 17 Rubel der Durchschnittsgewinn der letzten Jahre zugeteilt. Von dem dann noch verbleibenden Rest des Gewinns soll der Staat 2 Drittel erhalten.
Die so vergrößerte Gesellschaft sollte den Namen Moskau-Kiew-Woronesher E.-G. erhalten.[308]
Auf Grund dieser Bedingungen kam eine Verständigung zu stande, die am 7. Juni 1895 Allerhöchst bestätigt wurde.
Die neue Gesellschaft entwickelte sich nunmehr folgendermaßen:
Demnach umfaßte das Unternehmen im Jahre 1914 überhaupt: Vollspurbahnen 1958 Werst (= 2089 km), Schmalspurbahnen 511 Werst (= 545 km).
Das Gesellschaftskapital bestand Ende 1910 aus:
vom Staate garantierten | |
Aktien | 14,186.250 Rubel |
vom Staate garantierten | |
Obligationen | 207,171.713 Rubel |
sonstigen staatlichen | |
Baudarlehen | 2,619.216 Rubel |
1 Werst Bahnlänge | |
kostete Ende 1910 | 90.715 Rubel |
Die Konzessionsdauer beträgt 85 Jahre, vom 24. Dezember 1870 bis 24. Dezember 1955; der Zeitpunkt des Auskaufsrechts ist nicht festgesetzt. Das Ende der Pacht der Livny E. tritt 1955 ein.
Mertens.
1 | Über die Entstehungsgeschichte der großen Privatbahngruppen vgl. Russische Eisenbahnen. Geschichte (I), Finanzierung (II). |
Buchempfehlung
»Fanni war noch jung und unschuldigen Herzens. Ich glaubte daher, sie würde an Gamiani nur mit Entsetzen und Abscheu zurückdenken. Ich überhäufte sie mit Liebe und Zärtlichkeit und erwies ihr verschwenderisch die süßesten und berauschendsten Liebkosungen. Zuweilen tötete ich sie fast in wollüstigen Entzückungen, in der Hoffnung, sie würde fortan von keiner anderen Leidenschaft mehr wissen wollen, als von jener natürlichen, die die beiden Geschlechter in den Wonnen der Sinne und der Seele vereint. Aber ach! ich täuschte mich. Fannis Phantasie war geweckt worden – und zur Höhe dieser Phantasie vermochten alle unsere Liebesfreuden sich nicht zu erheben. Nichts kam in Fannis Augen den Verzückungen ihrer Freundin gleich. Unsere glorreichsten Liebestaten schienen ihr kalte Liebkosungen im Vergleich mit den wilden Rasereien, die sie in jener verhängnisvollen Nacht kennen gelernt hatte.«
72 Seiten, 4.80 Euro