Anders

1. Was morgen anders kann sein, das nenne nicht dein.

Lat.: Nil proprium ducas, quod mutari possit. (Publ. Syr.)


2. Wer es nicht anders haben will, dem geschieht recht.

Lat.: Volenti non fit injuria.


*3. Er heisst alle Tage anders.

Anders als Eigenname. Ein Wortspiel, ähnlich das lateinische: Uterque ambo, alter neuter. (Plut.)


*4. Er ist anders wenn er steht und anders wenn er sitzt.


*5. Et is nich anners, as wenn he drum vom Balken (obersten Boden, Decke des Hauses) fallen will. (Osnabrück.)

Er will nicht gern an die Sache dran.


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6. Das ist was anders, sagte der Flohfänger, da hatte er eine Laus gekriegt.


7. Deas ist anders, als, Bauer komm raus. (Ulm.)

Der Ursprung dieses Sprichwortes dürfte in einer Anekdote zu suchen sein, die mir nicht genug bekannt worden ist.


8. Es kommt wol anders, als wir meinen.

Bei Tunnicius (785): It kumt wol anders dan wy meinen. (Evenit interdum secus atque putavimus omnes.)

Lat.: Non omnia evenire, quae statuas solent. (P. Syr., 575.)


[758] 9. Es wird wol immer anders, aber nicht besser. (Hannover.) – Schambach, II, 196.


10. Wenn et nich andersch ös, denn, Herrke, stête se mî man dâl, seggt jenne Margell. Frischbier, II, 61.


*11. Alle Dâg andersch on am Sinndag sûre Komst. (Wehlau.) – Frischbier, II, 60.

Auf die Frage: wie heisst du?

Quelle:
Karl Friedrich Wilhelm Wander (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon, Band 5. Leipzig 1880, Sp. 758-759.
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