Bündniss

1. Bündniss macht die Schwachen stark.Simrock, 1400; Eiselein, 102.


2. Bündnisse sind gemeinlich Kuppeln von faulen Stricken.Lehmann, 105, 1; Eiselein, 102.


3. Bündnisse sind gut, aber wehe dem, der ihrer bedarf auch in ehrlichen Händeln.Henisch, 558.


4. Bündnisse und faule Stricke halten selten lange.


5. Bündnuss machen ist leicht, aber halten ist schwer.


6. Bundnussen seind gutt, aber wehe denen, die jhrer bedürffen.Lehmann, 106, 3.

Lehmann (106, 15) sagt: »Wer Bundnuss macht, muss wol zusehen, dass die, so bey jhm wollen stehen, von Hertzen seine freunde sein, sonst bleibt er in der noth allein.«


7. Bundnussen verreissen die gesatz.Lehmann, 105, 2.


8. Eine Bündnuss (im Reich) hat bald die ander geborn.Lehmann, 107, 23.

Wie z.B. im Jahre 1538 und 1609 geschehen ist.


9. In bündnussen zielen die mächtigern mit zur grossen Scheiben, schiessen aber merer teil neben auss vnd verderben den geringern das spiel.Lehmann, 107, 26.


10. Wer eiferig vnnd getrewlich die bundnuss helt, der muss es zuletzt am ersten entgelten.Lehmann, 109, 47.


11. Wer sich mit denen in Bündnus begibt, welche die Reichsgesetz vnd recht schwechen vnd brechen, der hangt ans Teufels gesellschafft.Lehmann, 107, 25.


[Zusätze und Ergänzungen]

zu5.

Dän.: Let at gjöre forbund, men besverligt at holde det. (Prov. dan., 175.)


zu6.

« ... da kam die ganze Kriegslast dem Churfürsten von Sachsen auff den Hals. Dannenhero ihm das Wort erwachsen, dass er sagt: Bonum est facere foedera, sed vae servanti.« (Gottfried, 774a.)


Quelle:
Karl Friedrich Wilhelm Wander (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon, Band 1. Leipzig 1867.
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