Bestummeln

* Er ist bestummelt worden.

Diese sprichwörtliche Redensart kommt in einer Fabel von Marner (Sammlung der Minnesänger, II, 174) vor. Reineke führt den Isegrimm, welcher behauptet, dass der Esel sein Leibeigener sei und sich bereit erklärt habe, dies zu beschwören, zu einem Reliquienkasten hin, wo er die Heiligengebeine anrühren musste, während der Fuchs die Truhe zuschlug. Conz commentirt: Er ward, wie man im Sprichwort sagt, bestummelt (an Stumpen geführt). Bestiumbeln heisst bestümmeln, verstümmeln. (Vgl. Braga und Hermode, 1796, Bd. 1, Abth. 1, S. 92.)

Quelle:
Karl Friedrich Wilhelm Wander (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon, Band 1. Leipzig 1867, Sp. 340.
Lizenz:
Faksimiles:
Kategorien: