1. Brechen, pflügen und stark misten, füllt dem Bauer seine Kisten. (Neisse.) – Boebel, 133.
2. Heut' gebrochen ist besser als morgen.
Von unangenehmen Beziehungen und Verbindungen.
3. Was brechen soll, das muss zuvor (ein wenig) knacken (krachen). – Beyer, 391; Henisch, 495; Petri, II.
Was untergehen soll, pflegt zuvor ein wenig zu wanken oder zu sinken.
4. Was man nicht brechen kann, muss man stampfen.
5. Wenn auch alles bricht, Hoffnung lässt uns nicht. – Seybold, 522.
6. Wo man lange bricht, wird das Loch gross.
*7. Er bricht eher, als dass er sich biegt.
Er geht eher zu Grunde; als dass er nachgibt.
8. So oft gebrochen, so oft gegolten. – Graf, 320, 228.
Mhd.: So dick gebrochen, so dick gegulden. (Grimm, Weisth., III, 9.)
9. Wer bricht, bricht für sich selber. – Graf, 298, 93; Schauberg, I, 22.
10. Wer bricht, gebe Geld. – Graf, 320, 227.
Wer ein Gesetz verletzt, hat Strafe zu zahlen: »der da gebricht, der gebe gelt.« (Hartknoch, 568, 13.)
11. Wie oft man bricht, so oft hat der Richter sein Gewette. – Graf, 322, 274.
Jede Gesetzverletzung hat Strafgebühren für den Richter zur Folge.
Mhd.: Wie dicke man bricht, so ofte hat der richter sein gewette. (Daniels, Rechtsdenkmäler des deutschen Mittelalters.)
*12. Dat breckt wî Dreck (auch Grott). – Frischbier, II, 417-418.
*13. Den will ich brechen und machen. (Oberösterr.)
D.h. dem bin ich an Kraft, besonders physischer, weit überlegen.
*14. Er bricht nichts, er macht nichts. (Niederösterr.)
Von jemand, der alles gehen lässt, wie es geht.