1. Der Burggraf kann nicht dingen, denn mit voller Bank. – Graf, 414, 103.
Ohne die erforderliche Anzahl von Schöffen konnte der Richter kein Ding (Gerichtssitzung) abhalten. Die [1086] Gegenwart der Schöffen war unbedingt nothwendig; die geringste Zahl war zwei, der Richter der dritte. – »De Borchgreve mach nicht dyngen, wen mit vuller Bang.« (Gengler, Stadt Schweidnitz, § 7.)
2. Wenn der Burggraf aufsteht, ist sein Gericht aus. – Graf, 434, 281.
So lange der Richter auf der Gerichtsbank sitzt, kann er weder klagen noch vertheidigen; sobald er aber aufsteht, also das Gericht geschlossen ist, kann er beides, er kann wieder Partei werden.
Mhd.: Sw enne der burcgrewe uf stet, so ist sin geding uz. (Gaupp, Magdeburg, 271, 5.)