Caland

Einen Caland halten.

Von den Calandsbrüdern, gewissen geistlichen Brüderschaften und Verbindungen von Laien und Geistlichen im Mittelalter (aus der Zeit 1220), die am ersten Tage jedes Monats (Calands- oder Kalenderbrüder von Calendae) zusammenkamen und verordneten, was monatlich für Feste zu begehen, welche Fasten zu halten, was für Almosen auszutheilen u.s.w. wären. Bei ihren Zusammenkünften hielten sie grosse Mahlzeiten, bei denen in späterer Zeit oft grosse Unordnungen entstanden, so dass es sprichwörtlich ward: man hätte einen grossen Caland, oder er kalandert die ganze Woche. Diese zügellosen Mahlzeiten scheinen auch die Aufhebung der Brüderschaften herbeigeführt zu haben.


Quelle:
Karl Friedrich Wilhelm Wander (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon, Band 1. Leipzig 1867.
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