1. A anneri Wuch'n hat â an Monta. (Neustadt a.O. in Franken.)
Eine andere Woche hat auch einen Montag. Die Zeit, mit ihm abzurechnen, mich zu rächen, wird kommen.
2. A sex Wocha1 schted da Himm'l offa. (Niederösterr.) – Frommann, III, 390, 7.
1) Etwa sechs Wochen oder: a Wochener sechs. In Bezug auf den gefährlichen Zustand einer Wöchnerin.
3. Alle Wochen einen andern Knecht und das Jahr zwölf Mägde. – Chaos, 401.
4. De ganze Week krank on Sonndags necks te begrawen. (Meurs.) – Firmenich, I, 404, 255; Frischbier, 2165.
[327] 5. De ganze Woche wunnerlich, de Freidag is afsunnerlich. (Stendal.) – Firmenich, III, 131, 1.
6. Die eilfte Woche nach Weyhnachten muss der Pflug in der Erde seyn. – Coler, 35a.
7. Die ganz Wochen krank und am Sunnta kei Leich. (Rott-Thal.)
8. Die ganze Woche fasten, um am Sonntag Küchle zu essen, bringt schlechten Gewinn. – Chaos, 379.
9. Die vierzigst Wuche wird's bezüge, was me gspilt het uf der Gîge. (S. ⇒ Geige 24.) – Sutermeister, 115.
10. Die Woche fängt gut an, sagte der Dieb, als er Montag zum Galgen geführt wurde (gehängt werden sollte). – Frischbier, 4092; Schlingmann, 765.
»De Wäk fängt jout â'n, sät de Spezbouh, als hä Måndejs jeköpt wård.« (Röttscher, 78.)
11. Die Woche fängt gut an, sagte der Jude, da sollt' er am Montag gehängt werden. – Hoefer, 493.
Plattdeutsch: De Wäk fangt schön an, sä de Dêf, da se em Mândags nah 'm Galgen hinutbröchden. (Peik, 196, 77.)
12. Die Woche (zwyer) ins Bad macht einen leeren Hoffstatt. – Petri, II, 151.
13. Die Woche zwier, der Weiber Gebühr, schadet weder mir noch dir, macht's Jahr ein hundert- und vier. – Luther; Eiselein, 662; Simrock, 11741; Körte, 6920.
Frz.: Il faut se resveiller deux foys la nuit pour vendre le bien de sa femme. (Leroux, I, 148.)
14. Eine Woche hat nicht drei Sonntage.
Böhm.: Nemá nedĕle sedm patkův. (Čelakovsky, 196.)
15. Elwen Wîken nau Wînachten mot de Bûer den Plog (Pflug) betrachten. (Tecklenburg.) – Boebel, 70.
16. Et werd de ganze Wêke 'knört, un den Sunndag îs er nits te begrâben. – Schambach, II, 197.
Die Spitze des Sprichworts ist gegen die gerichtet, namentlich gegen Frauen, welche gern über Unwohlsein klagen, viel stöhnen, ohne dass ihr Uebelbefinden sehr ernstlich ist.
17. In vierzig Wochen wird sich's zeigen, was (wie) man gespielt hat auf der Geigen. – Eiselein, 216; Simrock, 3179.
18. Ist die Woche wunderlich, so ist's der Freitag absunderlich. – Blum, 273; Boebel, 120; Simrock, 11742; Körte, 6921.
Ist die Woche sonderlich, ist der Freitag wunderlich. (Schambach, II, 633.) Sonnabend hält der Regen an, damit der Pastor 's Kräglein trocknen kann.
19. Ist's in der ersten Woche heiss, so bleibt der Winter lange weiss. – Simrock, 11743.
20. Jede Woche hat ihren Sonntag.
21. Keine Woche ohne Feierabend. – Parömiakon, 1610.
22. Wen die Woche nicht reich macht, der bleibt auch Sonntags ein Bettler.
*23. Wenn de Woch is wunnerlich, is Dunnersdag affsunnerlich. (Altmark.) – Danneil, 259.
Hat hier wol den Sinn: In einer Woche häuslichen Unfriedens spielt der Donnerstag, als Keif-, Zank- und Keiltag die Hauptrolle. (S. ⇒ Donnerstag.)
24. Wenn die Woche um ist, weiss man, was man verdient hat.
Holl.: Als de week om is, weet een groot weefsel. (Harrebomée, II, 444b.)
*25. Wenn's in der ganzen Woche vor Weihnacht regnet, so überfriert der See. (Luzern.)
Ganz ist die Woche, in der kein Feiertag ist.
26. Wer die Woche vier gute Montage macht, der wird selten reich. – Petri, II, 696.
27. Wer in jeder Woche einen blauen Montag und einen grünen Donnerstag macht, bescheidet seinen Kindern den Bettelstab und den Gemeinkasten. – Sailer, 264.
28. Wer wil ein Woch gut leben haben, der thu' ein Sau ein, so hat er Fleisch vnd Wurst zu essen. – Petri, II, 779.
[328] *29. Die ganze Woche durchkalandern. – Eiselein, 358.
Zechen und schmausen, wie die Kalandsbrüder in ihren Zusammenkünften. Der Káland war eine Brüder- oder Genossenschaft andächtiger Personen, die sich regelmässig am ersten Tage eines jeden Monats, welcher Tag lateinisch calendae heisst, zu frommen Zwecken und gemeinschaftlichem Mahle zu versammeln pflegte.
*30. Die vier fröhlichen Wochen. – Chemnitius, I, 292.
»Wie man pfleget zu sagen.« Es sind die sogenannten Flitterwochen gemeint.
*31. Die Woche hat noch mehr Tage.
Holl.: Er komen meer dagen in de week. (Harrebomée, II, 444a.)
*32. Er hat in einer Woche Sonntag, guten Montag und fünf Feiertage.
»Ein Handwerksmann, der die Woche vier gute Montag macht.« (Mathesy, Postilla, III, LXXXIb.)
*33. Er hät iez die goldi Wuche. – Sutermeister, 103.
Lebt in den Flitterwochen.
*34. Er hat jede Woche sieben Kirmestage.
Lebt alle Tage in Saus und Braus; der altrömischen Redensart entsprechend: Leontini semper ad pocula. Diese letztere soll sich aus den Zeiten des alten Königs Phalaris zu Syrakus herschreiben, der, nachdem er die Einwohner der Stadt Leontium in Sicilien besiegt und ihnen alle Waffen abgenommen hatte, auf den Gedanken kam, das beste Mittel, sich vor neuen Empörungen von seiten derselben zu sichern, müsse sein, sie durch Essen und Trinken zu entnerven. Dies Mittel soll sich nun so gut bewährt haben, dass von den Schmausereien und Gelagen der Leontiner obige Redensart entstanden ist.
*35. Er kommt die Woche einmal übers Vaterunser, wie die Gänse über den Hafer.
*36. Er sieht in die andere Woche. – Körte, 6921.
Vom Schielenden.
Holl.: Zij zien in de andere week, en deze is nog niet om. – Zij ziet naar de andere week. (Harrebomée, II, 445a.)
*37. Gute Woch.
In Warschau jüdisch-deutscher Gruss am Ausgange des Sabbats.
*38. He kickt en de andere Week heren. (Meurs.)
*39. Op a Wäk Namöddag. – Frischbier, 4093.
*40. Sie ist in die unrechten Wochen gekommen. – Frischbier, II, 2943.
Fehlgeburt.
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