Domnauer

* Meine Herren Domnauer, gute Nacht.Frischbier, I, 590.

Ueber den Ursprung dieses Sprichworts wird in Lucanus' geschriebener Preussischer Chronik erzählt, es habe ein zum Tode verurtheilter Verbrecher eidlich angeloben müssen, um der beschwerlichen Gefangenschaft eine Weile zu entgehen, dass er sich an dem zur Hinrichtung angesetzten Tage wieder gestellen wolle. Als er zur Erfüllung seines Eides in der Mitternacht vor das Thor gekommen sei, habe man ihn nicht einlassen wollen, sondern ihm zur Antwort gegeben, er solle sich bei hellem Tage einfinden, was der Dieb aber für unnöthig erachtet, und, sich auf die Erfüllung seines Eides berufen, mit den Worten: »Gute Nacht, liebe Herren Domnauer!« empfohlen habe. (Pisanski, Nachtr.)

Quelle:
Karl Friedrich Wilhelm Wander (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon, Band 5. Leipzig 1880, Sp. 1181.
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