Eckart

Du seist der trewe Eckhart, du warnest jederman.Agricola I, 667; Gruter, I, 22; Henisch, 787; Eyering, I, 781 u. 734; Tenzel's Monatl. Unterr., 1057; Mayeri Museum minist. eccl., II, 12; Pistor., III, 57; Schottel, 1138b; Guttenstein, II, 15; Körte, 969; Körte2, 1207; Kirchhofer, 969; Eiselein, 143; Sailer, 131; Simrock, 1756; Hoffmann, 50.

Der treue Eckart gehört der deutschen Sage an. Nach derselben zog er umher, die Reisenden vor dem Wilden Jäger und der Frau Holle zu warnen. Die Dänen (nach der unten angeführten Quelle) wollen wissen, er habe eine Stellung vor den Frauenhäusern (Bordells) genommen und jeden, der dort habe eingehen wollen, gewarnt. Auch Lehmann (467, 103) hat das Sprichwort in einer darauf bezüglichen Fassung, und zwar: »Der Trew Eckhart sitzt vorm Venus Berg vnnd warnet alle leut, sie sollen nicht hineingehen.« Es wird in deutschen Schriften erzählt, Eckart sei ein Held von Breisach gewesen und habe sich als treuer Vormund der Witwen und Waisen ein unsterblich Gedächtniss gestiftet. Er findet sich aber auch in den Sagen der Oberlausitz. (Vgl. die Sage von Bern. Dietrich in Ruhlandt's Album für Schlesien und die Lausitz, Breslau 1856, S. 91 fg.)

Dän.: Han maae hedde Eggert for sin snildhed. (Prov. dan., 139.)

Lat.: Fidelis monitor neminem non praemonet ante. (Eyering, I, 787.)

Quelle:
Karl Friedrich Wilhelm Wander (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon, Band 1. Leipzig 1867, Sp. 719.
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