Finanz

1. Alle finantz macht die schuh gantz.Gruter, III, 4; Lehmann, II, 33, 17.


2. Bei guten Finanzen ist's gut tanzen.


3. Finantz vnd Geitz, Höllküchlin vnd gunst verderbt manchem Armen sein Recht.Henisch, 1096.

»Wer jetzund stecket voll finantz, um schand vnd list erfahren gantz, der gewinnt bei der Welt die Schanz, der Gerecht muss an den bettel dantz.«


4. Finanz verliert die Schanz.Körte, 1384; Simrock, 2433.

Unter Schanze ist hier zunächst das Anlagekapital, dann der zu hoffende Gewinn zu verstehen, daher die Redensart: Jemand etwas zuschanzen. Unsere Vorfahren brauchten »Finanz« nur im schlimmen Sinne für betrüglichen Wucher.


5. Jederman legt sich auff den finantz vnd krämerey, dass man dabey müssig gehen könne.Lehmann, 416, 22.


*6. Finanz treiben.Henisch, 1096; Eiselein, 169.

»Geld auf Wucher nemen, sein schuld zu bezahlen.«


*7. Finanz und Alefanz.Körte, 1383.

Listige Griffe und Kniffe aller Art.


[Zusätze und Ergänzungen]

8. Finantzen vnd Bilantzen schinden vnd schaben.Dietrich, II, 56.


9. Je dicker die Finanzen werden, je dünner wird das Volk.


Quelle:
Karl Friedrich Wilhelm Wander (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon, Band 1. Leipzig 1867.
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