1. Der beste Griff ist, das zu erhalten, was man gern hat und jedem zu sagen, was er gern hört. – Opel, 391.
2. Ein guter Griff zur rechten Zeit in den rechten Unterrock bringt weit.
3. Greif ein' Griff und streich ein' Strich und packe dich! – Lausitz. Magazin, 1836, S. 5.
4. Griffe sind mislich, sie gerathen sobald ins Gesäss als ins Auge. – Fischart.
5. Jeder Griff bei Nacht ist mislich, sagte der Pater, als er zur Nonne ins Bett wollte und darin den Abt umarmte, der bei ihr lag. – Klosterspiegel, 71, 14.
[135] 6. Wer den Griff der Pfanne hält, kann nichts anders halten.
Frz.: Nul n'est plus empêché que qui tient la queue de la poêle. (Bohn I, 8; Cahier, 1410.)
*7. Das ist der rechte griff auff der lauten. – Fischer, Psalter, 258b.
*8. Einen blinden Griff thun.
Holl.: Eenen blinden greep doen. ( Harrebomée, I, 258.)
*9. Einen Griff in den Busen thun.
Abraham a Sancta Clara: »Das war ein grober Griff in seinen (des untreuen Haushalters) Busen, worinnen sehr viel Schelme im Nest gesessen.« (Heinmar, I, 171.)
*10. Er hat den Griff weg.
Holl.: Hij heeft den greep weg. (Harrebomée, I, 258.)
*11. Er hat einen guten Griff, aber der feine fehlt ihm.
Der Nachsatz erinnert an eine Stelle in Wallenstein's Lager von Schiller. Im 6. Auftritt wirft der Wachtmeister einem Jäger vor, dass ihm der »feine Griff und der rechte Ton«, den man nur in der Nähe des Feldherrn sich aneignen könne, fehle.
*12. Er hat einen kühnen Griff gethan.
Wie Heinrich von Gagern im Jahre 1849 mit der deutschen Kaiserwahl.
Frz.: Il a fait un coup de sa main. (Leroux, II, 59.)
*13. Er hat es am Griff, wie der Schuster das Wort Gottes mit der Kneifzange. – Frischbier, 279; Frischbier2, 1369.
*14. Er hat's im Griff.
Ist geübt darin.
*15. Es gehört ein ander griff zum krummen in ohren. – Franck, II, 155b; Henisch, 1738, 26; Lehmann, 183, 7; Eiselein, 500.
Wer sich in den Ohren krauen will, muss anders greifen. Um zu sagen: so geht die Sache nicht, auf diesem Wege ist das und das nicht zu erreichen.
*16. He hett et im Griff, as de Pracher (der Bettler) de Lûs. (Holst.) – Schütze, II, 68; Hoefer, 322; Eichwald, 1232; für Iserlohn: Woeste, 85, 79; Frommann, V, 60, 74; schlesisch bei Firmenich, II, 298, 28; hochdeutsch bei Frischbier, 278; Frischbier2, 1368; Körte, 2412; Simrock, 4043; Eiselein, 412.
Das hat er auf den ersten Griff, ich finde es so leicht, wie der Bettler bei eich eine Laus findet. Er kann das geschwind thun.
*17. Mit blinden Griffen hineintasten. – Kritzinger, 684a.
18. Drey griff haben die Päpst, den Leuten das Gelt abzukauffen: die Abläss, Heer- vnd Kriegszüg wider die Türken, vnd grosse vnkosten, so frembder Herren Gesandten allda thun. – Zinkgref, IV, 227.
19. Wenn man erst den Griff los hett, o dann makt sik allens nett.
*20. Der hat's im Griffe, wie die Zigeuner das Stehlen. (Böhmen.)
*21. I hab's im Griff, wie der Metzger den Stich.
Sagt der, welcher etwas gut und ausgezeichnet kann.
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