1. Die die Gürtel näht, trägt selbst ein loses Gewand. – Altmann V, 92.
2. Unter dem Gürtel ist kein Verstand. – Eiselein, 460.
Engl.: There is no discretion below the girdle.
*3. Er hat den gürtel verzert. – Franck, II, 23b.
Um den Gedanken auszudrücken, dass jemand nichts besitzt oder mit dem Seinen fertig ist, hat Franck (II, 23b) der vorstehenden Redensart noch folgende beigefügt: Es ist jm die pestilentz in seckel kommen. Er hat gelt in eim wetzstein verneet. Er hat weder seckel noch gelt. Er ist vonn blinden beraubt worden zwischen zwo kanten. Er helt hauss im wetschger. Er hat nit einen hund auss dem ofen zu locken. Mehr leuss dann gelts bringen.
*4. Er hat Gurttel vnd daschen dahinden gelassen. Eyering, II, 286.
*5. Er hat sein gürtel verlohren. – Henisch, 1784, 46.
»Er ist vmb hab vnd gut kommen.«
*6. Man kann's an seinem Gürtel sehen (was er ist, was an ihm ist). – Tendlau, 538.
*7. Sie besitzt den Gürtel der Venus.
Von Frauen, die sich durch Anmuth und Liebenswürdigkeit die Liebe ihrer Männer zu erhalten wissen. Das Sprichwort ist aus der Iliade des Homer entlehnt, wo Juno, um sich bei Jupiter liebenswürdig zu machen, den Gürtel borgte.
Lat.: Cestum habent Veneris. (Faselius, 44.)