Gedulden

1. Es gedult sich einer offt so lange, das er zum Bettler darüber wird.Lehmann, 243, 63.

»So lange man die Geduld zur ersten Tugend macht, werden wir nie viel thätige Tugend haben.« (Seume.)


2. Es muss einer offt gedulten, was er nit will, damit er bekomme, was er will.Lehmann, 253, 56.


3. Gedulde dich, du frommer Christ, mich kommt was an, was menschlich ist, säd' de Paster, stêg von de Kanzel un pisst ês. (Hamburg.) – Hoefer, 821.


4. Gedulden, Schweigen, Lachen hilft oft in schlimmen Sachen.Gaal, 610; Körte, 1837.


5. Ihr müsst euch nur gedulden, die Zeit tilgt alle Schulden.


6. Wer sich gedulden kann, der ist ein tapferer Mann.Kirchhofer, 151.

Lat.: Fortiter ille facit, qui miser esse potest. (Martial.) (Binder I, 580; II, 1184; Kruse, 974; Philippi, I, 160; Seybold, 191.)

Quelle:
Karl Friedrich Wilhelm Wander (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon, Band 1. Leipzig 1867, Sp. 1408.
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