1. Bei Goj is kein Spod. (Königsberg.) – Frischbier2, 1327.
Jüd.-deutsch: Christen bewahren kein Geheimniss.
[1786] 2. Je grösser der Goj (Nichtjude), je grösser das Massel (Glück). – Tendlau, 606.
Der altgläubige fromme Jude erwartet auf dieser Welt kein volles Glück.
*3. Das is e Goj gomur. – Tendlau, 640 u. 676.
Ein vollkommener Nichtjude.
*4. Das is e Goj, kaan Jonter (Festtag) un kaan Schabbes (Sabbath). – Tendlau, 673.
Von einem, dem nichts heilig ist.
*5. Das soll mer kaan Goj lernen. – Tendlau, 491.
Scherzhafter Ausruf der Juden bei wohlschmeckender Speise, besonders wenn sie der jüdischen Küche angehört. Man soll die Zubereitung derselben keinem Nichtjuden lehren, damit der Hochgenuss nur den Juden bleibe.
*6. Das soll mer kaan Goj wünschen. – Tendlau, 640.
Es ist ein so grosses Uebel, dass man es nicht einmal einem Fremden, einem feindlich gesinnten Menschen wünschen soll.
*7. Goj chammer. (Königsberg.) – Frischbier2, 1328.
Jüd.-deutsch: Der Goj (Christ) ist beschränkt.
8. Der Goj (Nichtjude) is treife (unerlaubt), ober sein Groschen is kuscher (erlaubt). (Warschau.)
Will sagen, dass der Geschäftsverkehr mit Christen erlaubt sei, obwol das gesellschaftliche Zusammenleben mit denselben sehr erschwert wird.