1. Ae wenijer em än de Kächen dît, ä biesser schmackt se. – Schuster, 266.
2. Aus fremder Küche lassen sich leicht grosse Schüsseln auftischen.
Lat.: Aliena vivere quadra. – De alieno ludere corio. – Gemmas ex alieno litore petere. – Liberalis de alieno. (Masson, 44.)
Poln.: Łatwiej być z cudzego szczodrym. (Masson, 44.)
3. Aus fremder Küche schmeckt die Suppe gut.
4. Bei voller Küche reist sich's am besten. – Kritzinger, 717b.
5. De latéinjesch Kächen1 äs déier und schmackt doch licht. – Schuster, 773.
1) Apotheke.
6. Die Küche bringt mehr um als das Schwert.
Nicht blos einzelne Menschen und Haushaltungen, sondern sogar grosse Reiche. Schon bei Lucullus kostete eine Mahlzeit mehr als 10000 Thaler. Cato der Aeltere wunderte sich mit Recht, wie ein Staat bestehen könne, in dem ein Fisch theurer sei als ein Ochs. Vitellius, den Tacitus das kaiserliche Schwein nennt, verschwendete in 7 Monaten mit Essen 42 Mill. Thaler. Den Kaiser Varus kostete ein einziges Abendessen für 12 Personen 1/4 Mill. Thaler. (Ule, Natur, 1855, Nr. 51.)
Lat.: Gula plures quam gladius perimit. (Philippi, I, 172.)
7. Die Küche darf nicht grösser sein als das Haus.
Lat.: Qui plus exponit, plus lucri sepe reponit. (Fallersleben, 150.)
8. Die Küche der Reichen gedeiht nicht jedem. (Wend. Lausitz.)
9. Die Küche frisst oft das Haus.
Die Russen: Die Küche frisst erst das Haus und dann sich selbst. – Wenn die Küche das Haus frisst, so frisst sie auch sich selbst. (Altmann V, 445 u. 461.)
10. Die Küche ist das schmuzigste und doch theuerste, das nothwendigste und doch das schädlichste Gemach im Hause. – Opel, 381.
Dän.: Køkkenet er det meest fornødne, dog dyreste og skadeligste kammer i huuset. (Prov. dan., 356.)
11. Die Küche muss sich nach dem Beutel richten.
Frz.: Les affaires se font à table. (Cahier, 40.)
12. Die Küche verräth das Haus. – Altmann VI, 396.
13. Die lateinische Küche (Apotheke) ist die kostbarste (theuerste). – Simrock, 6001; Körte, 3584; Braun, I, 2042.
14. Eigene Küche ist die beste.
Die Ungarn: Eigene Küche ist besser als ein fremder Palast. (Reinsberg III, 108.)
15. Ein böse küche steckt voller plag. – Franck, I, 159b.
16. Eine Küche, die immer raucht, hat bald das ganze Haus verbraucht.
17. Eine Küche, die immer raucht, ist bald verbraucht.
18. Eine volle Küch vnd fette Köchin ist der Saducener Himmelreich. – Herberger, I, 2, 749.
19. Einer guten Küche fehlt's nie an Freunden.
Böhm.: Kdož má koláč, ten i družbu nalezne. (Čelakovský, 234.)
20. Engi Kuchi, witi Spîcher macht die klîne Bûre rîcher. – Sutermeister, 118.
21. Erst die Küche, dann den Koch. – Altmann VI, 477.
22. Es dient wohl in die Küche, da nicht zubrochene Töpfte drinnen weren. – Herberger, I, 588.
23. Es ist am besten in frembden Küchen kochen lernen. – Petri, II, 254.
24. Es rücht in jeder Kuchi. (Luzern.)
[1652] 25. Feiste Küchen machen magere Testamente. – Körte, 3580.
26. Feiste Kuchen, mager Erbe. – Schottel, 1136a.
27. Fette Küche hat Armuth zur Nachbarin.
Frz.: A grasse cuisine, pauvreté voisine. (Kritzinger, 196b.)
It.: A grasso cucina (magro testamento) povertà vicina. (Pazzaglia, 78, 1; Bohn I, 69 u. 100; Gaal, 1732; Cahier, 2870.)
28. Fette Küche macht magern Beutel. – Winckler, X, 49; Simrock, 5999; Klix, 33.
Span.: Huéspeda hermosa, mal para la bolsa. (Cahier, 3457.)
29. Fette Küche, magere Erbschaft (Testamente). – Ramann, Unterr., V, 5; Winckler, IX, 80; Sailer, 80; Simrock, 2401; Körte, 3586; Braun, I, 2041.
Dän.: Fedt køkken magert testament. (Prov. dan., 352.)
Engl.: A fat kitchen, a lean will. (Bohn II, 7.)
Frz.: Après grand banquet petit pain. – De grasse table à l'étable. (Masson, 221.) – Grande chère, petit testament. (Bohn I, 19.) – Grasse cuisine et maigre testament. (Kritzinger, 196b.)
Holl.: Vette keuken, magere erfenis. (Harrebomée, I, 398a.)
It.: Grassa cucina magro testamento. – Ricca tavola testamento povero. (Pazzaglia, 78, 3 u. 374, 2.)
Schwed.: Ju fetare köket är, desto magrare blir testamentet. (Marin, 18; Wensell, 44.)
30. Fette Küche, nahe Armuth. – Winckler, XIX, 59.
31. Für den, der eine leere Küche hat, hält Gott offene Tafel. – Sprichwörtergarten, 56; Lohrengel, I, 291; Reinsberg II, 8.
32. Grosse Küche macht kleines Haus.
Dän.: Stort køkken giør leden pung, lidet køkken giør stort huus. (Prov. dan., 352.)
33. Grosse Küchen machen arm, enge (kleine) Küchen machen reich. – Lehmann, 372, 122.
34. Hat die Küche nichts und ist der Keller trucken, so wenden die Freunde alle den Rucken. – Parömiakon, 2853.
35. In der Köke, üm den Herd, ist taur Kerke nits mär wärd. – Schambach, II, 241.
Kleider, die man in der Küche und im Hauswesen trägt, sind nicht mehr für die Kirche geeignet.
36. In der Küche armer Leute gibt's keine Bratspiesse.
37. In der Küche gehen mehr zu Grunde als im Hafen. – Parömiakon, 1450.
38. In eine grosse Kuchen gehört viel fleisch. – Henisch, 1137, 11; Petri, II, 403.
39. In eine kalte (leere) Küche kommt keine Maus.
It.: Dove non è pane, anch' i cani se ne vanno. (Gaal, 418.)
Ung.: Hideg konyha, üres tál, sok vendéget nem talál. (Gaal, 418.)
40. In Eine Küche gehören nicht zwei Köche.
Holl.: Eene keuken kan geene twee koks bevatten. (Harrebomée, I, 397a.)
41. In einer kalten Küche bleiben keine Fliegen. – Parömiakon, 185.
Die Tischfreunde fliehen, wenn das Wohlleben aufhört.
Lat.: Vulgus amicitias utilitate probat. (Ovid.) (Binder II, 3600.)
Ung.: Addig a barátság, még zsiros a konyha. (Gaal, 530.)
42. In einer kleinen Küche braucht man nur ein kleines Feuer.
Frz.: Petit queu, petit pot et petit feu. (Leroux, II, 281.)
43. In einer kleinen Küche kann man nicht für viele kochen.
Die Russen: Die Küche muss gross sein, die für die ganze Welt kochen soll. (Altmann VI, 450.)
44. In einer warmen Küche fehlt's an Fliegen nicht.
Böhm.: Kdež jest mastná kuchynĕ, to much sletí se velmi mnoho. (Čelakovský, 235.)
45. In fremden Küchen ist gut kochen lernen. – Sutor, 180; Simrock, 6002.
Holl.: Het is goed koken in eins andermans keuken. (Harrebomée, I, 397b.)
46. In fremden Küchen kochen lernen, thut der eigenen wohl.
47. In jeder Küche gibt's zerbrochene Töpfe. (Posen.)
48. Is de Kücke fett e'west, sau wêrd de Nôloth (Nachlass) mager sîn. (Waldeck.) – Curtze, 330, 319.
49. Ist die Küche schmuzig, so wird der Appetit stutzig.
»In einer schmuzigen Küche verliert man die Lust zum Essen, in einer schmuzigen Welt die Lust zum Leben.«
[1653] 50. Jeder sehe in seine Küche. – Herberger, I, 2, 463.
51. Jeder wird in seiner eigenen Küche Rauch finden.
Böhm.: Nahlédni do své kuchynĕ, a poznáš, čehot se nedostává. (Čelakovský, 273.)
52. Kalte Küche und leere Schüssel ziehen keine Gäste (Freunde) herbei.
53. Kleine Küche macht das Haus gross. – Körte, 3582; Winckler, X, 50; Masson, 67.
Frz.: Petite cuisine agrandit la maison. ( Cahier, 477; Kritzinger, 196b.)
Holl.: De kleine keuken heeft het huis groot gemaakt. – De kleine keukens en enge schouwen, die zijn't, die ruime kamers bouwen. (Harrebomée, I, 397b.)
It.: Cucina piccola fà casa grande. (Pazzaglia, 74, 2.)
54. Kleine Küchen bauen grosse Häuser. – Sutor, 148; Körte, 3582.
55. Man löscht zuerst in seiner eigenen Küche, wenn's dort brennt. – Birlinger, 515.
56. Man muss sich nicht eher in eine fremde Küche mischen, bis man den Kochtopf mit dem Brei zerschlagen kann.
57. Man muss vor allem für die Küche sorgen.
Für die Bedürfnisse des Lebens.
Frz.: Il faut fonder la cuisine avant toutes choses. (Lendroy, 769.)
58. Manche hat in ihrer Küche nicht so viel, um einen Hahn zu füttern, und trägt Perlen und Spangen. – Eiselein, 399.
59. Meine kleine Küche ist mehr werth als der grösste fremde Herd.
60. Schmeckt's gut in der Küche, so schmeckt's um so übler im Abtritt. – Luther's Tischr., 403; Eiselein, 399.
61. So lange die Küche dampft, bleibt auch die Freundschaft warm.
Die Russen: So lange der Kohl dampft, brennt die Freundschaft. – So lange die Kohlsuppen kochen, hat man sasshafte Freunde. (Altmann VI, 406 u. 465.)
62. Volle Küche erschrickt nicht vor ungebetenen Gästen.
Holl.: In eene vette keuken is men nooit verlegen met önverwachte gesten. (Harrebomée, I, 398a.)
63. Wär in der Köken et, krîgt ölwen Klümpe vor 'n Drîer. – Schambach, II, 589.
Wer in der Küche isst bekommt elf Klösse für einen Dreier. Um zu sagen, dass die, welche in der Küche selbst essen, sich derreichlichsten und wohlfeilsten Portionen erfreuen. Durch »ölwe« ist eine unbestimmte grosse Zahl bezeichnet, wie man für »unzähligemal« sagt: ek hebb et ock all ölbemaal segt.
64. Warme Küche, warme Freunde.
Böhm.: Kde teplá kuchynĕ, teplí přátelé. (Čelakovsky, 235.)
65. Wenn die deutsche Küche nicht ausreicht, muss die lateinische helfen, sagte der Koch zum Apotheker.
66. Wenn die Küche dampft, so ist auch die Freundschaft warm.
Mhd.: Die wîle dêr mit vollen lebet, sô hât er holde mage. (Zingerle, 40.)
67. Wenn die Küche nicht mehr raucht, wird die Liebe kalt.
Die Russen: Die Liebe hört auf warm zu sein, wenn der Ofen anfängt kalt zu werden. (Altmann V, 122.)
68. Wenn es in deiner Küche raucht, so soll auch des Nachbars Ofen warm sein.
69. Wenn in der Küche übrig bleibt, so ist ein Hungriger auf der Strasse.
Wo Ueberfluss auf der einen, ist Mangel auf der andern Seite.
70. Wer auf fremde Küche wartet, isst theuer und schlecht.
Span.: Quien espera en mano ajena, mal yanta y peor cena. (Cahier, 3186.)
71. Wer aus der Küche kommt, riecht nach Rauch.
It.: Chi frequenta la cucina, sente di fumo. (Bohn I, 81.)
72. Wer die Küche hält im Stande, der erhungert nicht im Lande.
73. Wer immer in fremde Küchen gafft; dem bleibt leicht die eigene leer.
74. Wer in allen Küchen naschen wil, wird mit einem geschmierten Pölichen oder Creutzer bezahlet. – Herberger, I, 2, 159.
[1654] 75. Wer in der Küche dient, wird vom Geruch satt.
Frz.: Qui hante cuisine vit de fumée. (Leroux, II, 300.)
76. Wer in der-Küche gewesen, hat wenig Appetit.
»Mit der gewöhnlichen Geschichtsschreiberei geht es wie mit der Kochkunst; wer die Zubereitung in der Nähe sieht, verliert die Lust zu geniessen.«
77. Wer Küchen vnd Keller voll hat, den helt man für fromb. – Lehmann, 221, 74.
78. Wer sich in die Küche setzt, muss nicht klagen, wenn ihn der Rauch beisst.
79. Wer viel in der Kuche umgeht, bekommt gemeiniglich den Kuchenschlüssel. – Birlinger, 316.
80. Wî dem, diem de latéinjesch Kächen hälfe sâl. – Schuster, 774.
Wehe dem, dem die Apotheke helfen soll.
81. Wie die Küche, so das Haus.
Die Russen: Die Küche ist ein Acker, der auch gut bestellt sein will. (Altmann VI, 413.)
82. Wird die Küche kalt, so gehen die Freunde bald.
Lat.: Nullus ad amissas ibit amicus opes. (Gaal, 597.)
83. Wo die Küche kalt, verschwinden die Gäste bald. – Reinsberg IV, 3.
84. Wo die Küche nicht raucht, da brennt auch das Venusfeuer nicht an. – Parömiakon, 1441.
85. Wo die Küche raucht, da fehlt's an Freunden nicht.
Die Kalmücken: Im nahrhaften Wasser sammeln sich Fische und beim glücklichen Menschen Leute.
86. Wo man eine kalte Küche find't, bald alle Lust und Freude schwind't.
Lat.: Scilicet accenso domus est ornatior igne. (Seybold, 540.)
*87. Blas mir in meiner Küche das Feuer auf. – Eiselein, 399.
*88. Dä jät dem alles en de Köch. (Bedburg.)
Begünstigt ihn auf eine auffallende Weise.
*89. Das bringt was (wenig) in die Küche.
»... Meinen, sie haben dessen macht, das allein ein gewin darbey sey, vnd in die Küchen trag.« (Aventin, CCCCXIIb.)
Frz.: Cela fait bouillir la marmite. (Lendroy, 210; Kritzinger, 83b.)
*90. Das ist recht in mein Kuchen. – Ayrer, III, 28.
*91. Die Küche gehört ihm zwar, aber ein anderer kocht darin. – Altmann V, 121.
In Bezug auf einen Ehemann, der eine untreue Frau hat.
*92. Die Küche raucht nicht mehr.
Dän.: Det giver intet i køkkenet. (Prov. dan., 356.)
Lat.: Non est de pane lucrando.
*93. Die Küche spicken. – Parömiakon, 683.
Wohl versorgen.
*94. Er fahrt g'rad' dür d' Chuchi. (Solothurn.) – Schild, 80, 267.
Nimmt keine Rücksicht.
*95. Er hat immer warme Küche.
Holl.: Hij houdt de keuken altijd warm. (Harrebomée, I, 397b.)
*96. Er hat Küchen vnd Keller verloren. – Eyering, II, 296.
*97. Er hat lateinische Küche. – Wurzbach II, 246.
So heisst die Apotheke in der Volkssprache, weil dort nach den lateinisch geschriebenen Recepten der Aerzte verabreicht wird.
*98. Er hat vor der küchen kranck gelegen. – Franck, II, 73b; Tappius, 88b; Körte, 3584b; Braun, I, 2043.
Nach Franck (a.a.O.) hat die Redensart den Sinn wie Herrgott 191. Er hat auch noch, um den Sinn der lateinischen: Rore poscitur more cicadae, auszudrücken, ausser der obigen (97) noch folgende beigefügt: Er schmeckt an ein zwibel wie ein schneider, so hat er gnug. Er gelebt vom lufft vnd wird wie ein Stier. Er lebt vom taw wie eine hewschreck. Er ist seines mauls stieffvatter.
Holl.: Hij heeft voor de keuken ziek gelegen. (Harrebomée, I, 397b.)
*99. Er ist in einer guten Küche.
Holl.: Hij is in eene goede keuken. (Harrebomée, I, 398a.)
*100. Es kommt aus seiner Küche.
*101. Es tregt nicht in (mein) küchen. – Franck, II, 33a; Egenolff, 46b; Geiler, Nsch., 18; Herberger, I, 2, 299; Sutor, 362; Eiselein, 399.
Frz.: Ce n'est pas là le profit des mineurs. (Lendroy, 1016.)
Holl.: Dat brengt niets in de keuken. (Harrebomée, I, 397b.)
Lat.: Nihil ad farinas confert. (Sutor, 81; Seybold, 347.)
[1655] *102. Es wird in dieser (jener, seiner) Küche auch nur mit Wasser gekocht.
*103. In die falsche Küche kommen.
*104. In eines andern küchen sehen (gaffen). (S. ⇒ Mehl.) – Franck, II, 95b; Körte, 3484a.
*105. In seiner Küche ist das ganze Jahr Fasten und in seiner Stube Charfreitag. – Hippel, Von dem griesgramigen und geizigen General von R.
*106. In seiner Küche ist stets December. – Parömiakon, 605.
Er hat nichts zu kochen, nichts zu heizen.
*107. In seiner Küche raucht es immer. – Parömiakon, 1620.
Entweder von Wohllebenden, oder Mismuthigen und Verdriesslichen.
*108. Kalte Küche haben. – Herberger, Herzpostilla, I, 310.
Keine warmen Speisen.
*109. Nur an die Küche denken.
Seine Gedanken hauptsächlich auf gutes Essen richten.
Frz.: Aimer la cuisine. (Kritzinger, 196a.)
110. 'S ist halt guet, wenn me an der Kuche ist. (Ulm.)
D.h. dort, wo die Aemter und Stellen vergeben werden.
*111. Sie hat die Küche zugeschlossen. – Frischbier2, 2212.
Sie hat ihr Gesicht berusst.
*112. Sieh in deiner Küche nach. – Sutor, 97.
*113. Wenn nur in seiner Küche Fastnacht (vollauf) ist, so mögen seine Nachbarn die ganze Woche Quatember haben.
114. Der bleibe aus der Küche, der nicht braten kann.
Bei Tunnicius (421): He blyve buten der köken, de nicht en broden kan. (Cauponam fugiat, obelum qui vertere nescit.)
115. Die Küche macht das Haus, nicht die Tapete.
Böhm.: Nekrášlí jizbu stĕny, ale koláče. (Čelakovský, 100.)
116. In grossen Küchen herrschen zweierlei Giftmischereien: das Mancherlei der Speisen und das der Gewürze.
Lat.: Varietas ciborum homini pestilens, pestilentiori condimentorum. (Sailer, Sprüche, 155, 25.)
117. Summa, küche vnd keller hat die Zilla, die alte küchelbeckerin versorget. – Mathesius, Sarepta, Xa.
»Die gelerten meinen, die Lamechiten (s. 1 Mos. 50) hätten einen guten Tisch geführt und Zilla habe Küche und Keller gut besorgt.«
118. Wer auf fremde Küche hofft, frühstückt übel und isst noch übler zu Nacht.
119. Wo es aus der Küchen lieblich richt und da der Bratenwender offt knart, da finden sich viel freund hin. – Monatsblätter, 12, 187.
*120. Das macht vnser Kuchen feist. – Ayrer, II, 1771, 26.
*121. Es ist nahe an der Küche.
*122. Er ist zwischen Küche und Keller zur Schule gegangen. – Zinkgref, IV, 80.
*123. Für die Küche sorgen.
Der Tarokspieler, wenn er nach dem Kaufe Figuren verlegt, die viele Points zählen.
*124. In die schwarze Küche fahren. – Frommel VI, 34.
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